Von Schatzsuchern und Schultüten

Gleich am Tor wurden sie von einer edlen Burgfrau und einem Ritter erwartet, die den Kindern glücklicherweise Einlass gewährten und sie tatkräftig bei der Suche unterstützten. Foto: privat

Schneidhain (kw) – „Huch, wieso liegt denn hier eine Flasche im Sandkasten? – Oooooh, das ist ja eine Flaschenpost!“ Da staunten die 16 angehenden Schulkinder des Kindergartens Purzelbaum in Schneidhain nicht schlecht, als sie beim Buddeln plötzlich auf etwas Hartes stießen und die geheime Schatzkarte entdeckten. Ein großes, altes Bauwerk auf einem Berg war der erste Hinweis – na, wenn damit nicht die Burgruine Königstein gemeint ist… Also machten sich ein paar Tage später die Kinder der Vorschulgruppe mit ihren Erzieherinnen Frau Jung und Frau Dörr auf den Weg, um den Schatz zu suchen.

Nach einem leckeren Picknick auf der Burg mit frischen Brezeln, die ein Geburtstagskind spendiert hatte, ging es gestärkt und mit Taschenlampen ausgerüstet in den dunklen Bogen. Ob sie da wohl einen weiteren Hinweis finden würden? So rätselten und suchten die Kinder in den Ecken der alten Gemäuer, um mithilfe weiterer Schatzkarten und Tipps dem Schatz immer näher zu kommen. Im Keller der Ritter von Königstein ertönte dann plötzlich lautstarker Jubel: „Eine Schatzkiste!“

Gemeinsam überlegten die Kinder, was wohl in der Kiste sein könnte, um dann erstmal enttäuscht festzustellen, dass es sich bei dem gefundenen Schatz nicht um das ersehnte Gold handelte. Die edle Burgfrau konnte die Kinder jedoch beruhigen, da dieser Schatz in ihren Augen „viel wertvoller als Gold war und zur Zeit der Ritter und Burgen so manch einer von so einer Überraschung nur träumen konnte“. Mit diesen Worten brachte sie für jedes Kind ein großes Eis zum Vorschein, was dann doch einstimmig als erfolgreiche Ausbeute angesehen wurde.

Der Keller bot eine schöne, authentische Atmosphäre, um das Eis zu essen und noch Fragen zu Ritterrüstung und Relikten aus alten Tagen zu stellen, bis dann der Rückweg zum Kindergarten angetreten wurde. Die Kinder verabschiedeten sich formvollendet mit einem „gehabt Euch Wohl“ und traten den Weg bergab an. Leider meinte es der Wettergott an diesem Tag nicht ganz so gut mit der Wandergruppe und schickte viel Wasser von oben, aber auch das tat der Freude über den gefundenen Schatz keinen Abbruch.

Zurück im Kindergarten ging es dann gleich mit dem nächsten Programmpunkt weiter, der traditionell – ohne Corona – eigentlich im Rahmen des alljährlichen Sommerfestes mit Eltern und Geschwistern stattfindet. Dennoch war auch diesmal die Freude der Kinder groß, als es hieß „Fenster und Türen aufgerissen, ihr werdet jetzt hier rausgeschmissen“. Ein Ritual, dem sich alle nacheinander fröhlich stellten. Und was darf zum Abschluss natürlich auch nicht fehlen? Klar – die Geschenke.

Zuerst durften die Kinder ihr Abschiedsgeschenk überreichen. Über die neue Slackline für den Garten freuten sich die Erzieherinnen Frau Dörr und Frau Jung sehr. Dann waren die Kinder an der Reihe. Jedes Kind bekam eine bunte Schultüte von den Vertreterinnen des Fördervereins überreicht. Darin befanden sich unter anderem eine Rechenmaus, Sticker, ein Mathewürfel und ein Anspitzer mit Radiergummi. „Ganz besonderer Dank gilt hier unserem ortsansässigen Spielwarengeschäft Tic Tac Toy“, unterstrich Carina Güther, Schatzmeisterin des Fördervereins. „Simone und Winfried Gann haben uns nicht nur beratend, sondern auch mit zusätzlichen Geschenken zur Seite gestanden, sodass sich die Kinder über prall gefüllte Tüten freuen konnten.“ Auch vom Kindergarten gab es noch eine tolle Überraschung und so konnte jedes Kind mit vollgepackten Taschen und dem Kopf voller positiver Eindrücke in das Schulleben entlassen werden – oder erst mal in die Ferien davor.



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