Senioren besuchten neue Frankfurter Altstadt und „schnatterten“

Schneidhain (kw) – Unter dem Motto „Was passiert eigentlich vor unserer Haustür?“ besuchten die Schneidhainer Senioren gut gelaunt und neugierig Mitte Oktober die neue Frankfurter Altstadt. Dort erhielten sie nicht nur unter fachkundiger Führung detaillierte Einblicke in die architektonische Planung, Umsetzung und vor allem Kosten des Großprojektes, sondern erfuhren auch viel Amüsantes und Interessantes aus der Vergangenheit.

Im Metzgerviertel fanden sich zum Beispiel im 18. Jahrhundert bis zu 150 Metzger. Da erscheint es wahrscheinlich, dass um 1720 vor dem Frankfurter Dom das Frankfurter Würstchen „erfunden“ wurde oder das „Rote Haus“ alle drei Jahre von den Metzgern mit Ochsenblut zu streichen war – bei der Neugestaltung wurde natürlich „nur“ Farbe benutzt. Oder das Wort „Schirn“ steht, angelehnt an das altitalienische Wort „Scranna“ für einen offenen Verkaufsstand, an dem Würstchen verkauft wurden. Heute hängen in der „Schirn“ keine Würstchen mehr, sondern vielmehr teure „Schinken“...

Das teuerste Haus hingegen ist wohl die Goldene Waage, die für unfassbare acht Millionen Euro rekonstruiert wurde. Aber alles aufzuführen, was bei dem Rundgang erzählt wurde, würde zu lange dauern. Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass auch der werte Herr Goethe einige Zeit in der Altstadt bei seiner Tante Melbers am Hühnermarkt wohnte. Und wer es nicht weiß – diese selbstständige und willensstarke Person fand Eingang in Goethes „Dichtung und Wahrheit“. Anschließend wurde die Gelegenheit genutzt, noch ein wenig auf eigene Faust die Altstadt zu erkunden.

Angefüllt mit vielen Eindrücken konnte die Gesellschaft danach wie gewohnt daheim in der Dorfschänke bei einem guten Essen alles bebabbeln. Und zur Freude aller lud Ortsvorsteherin Nicole Höltermann (ALK) gleich zur nächsten Veranstaltung ein. Dort stellte Bürgermeister Helm am letzten Sonntag im Oktober den neuen Betreuungsraum vor. Anschließend wurden 50 Senioren von Höltermann und den Ortsvertretern Uwe Lampe, Gilbert Schulz-Schomburgk, Wolfgang Gottschalk und Dr. Jürgen Bokr mit knuspriger Gans im evangelischen Gemeindesaal verwöhnt und konnten weiter schnattern. Umrahmt wurde das Ganze von einem Tango auf Stelzen, dargeboten von vier Schülern der Kunstwerkstatt – am Klavier sorgte Max Gronau von der Musikschule für eine angenehme Untermalung. So lobten am Ende nicht nur die beiden ehemaligen Ortsvorsteher Karl-Ludwig Pfeil und Jürgen Bach die schmackhafte Idee von ihrer Nachfolgerin Nicole Höltermann.
Foto: privat



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