„Back to the roots“ – Vorbereitungen für 25. Herbstmarkt laufen

Kronberger Urgesteine: Dieter Kaiser (links) und Gregor Baumann (rechts) sowie Timothy Wray (Mitte) mit kreativen Ideen für das Organisationstrio Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Wochenlang hatte eine Neuauflage der unter der Federführung des Bundes der Selbstständigen Kronberg (BDS) stehenden zweitägigen Herbstveranstaltung „kronberg|erleben – Herbstmarkt 2.0“ mangels Organisatoren auf der Kippe gestanden (wir berichteten). Inzwischen drängt die Zeit. Letzten Samstag gab beim sogenannten „Vorglühen“ im Recepturkeller das „wie die Jungfrau zum Kind“ gekommene Trio Timothy Wray, Gregor Baumann und Dieter Kaiser eine erste Visitenkarte ab, inklusive Ideenzusammenstellung. Allerdings waren zum Bedauern des BDS nur wenige Interessierte der kurzfristigen Einladung gefolgt, immerhin handelt es sich um die Ausrichtung des 25. Kronberger Herbstmarktes, dessen Premiere am 19. September 1992 mit seinerzeit 63 Teilnehmern stattfand. 2013 wurde das Format dem veränderten Zeitgeist Rechnung tragend nachjustiert – heißt seitdem „kronberg|er|leben – Herbstmarkt 2.0“.

„Uns liegt diese Veranstaltung, die längst zur Institution geworden ist, am Herzen, deshalb haben wir uns bereit erklärt das Ganze in die Hand zu nehmen“, brachte es Timothy Wray im Namen des frisch gebackenen Organisationsteams auf den Punkt.

Plattform

„Back to the roots“ ist das Konzept für das Samstag, 9. und Sonntag, 10. September stattfindende Großereignis überschrieben, für dessen Teilnahme mehr Unternehmen, Schulen, Institutionen und Vereine als zuletzt motiviert werden sollen. „Wir wollen auf den Zahn fühlen, die Ursachen für die rückläufige Beteiligung ergründen“, versprach Wray. Bedauerlicherweise hätten etliche die positiven Aspekte der „schönen und kostengünstigen Plattform, die Chancen einer kreativen und persönlichen Präsentation“ noch nicht erkannt. Wohlwissend um teils knappe Personalressorcen bietet das Organisationsteam sowohl Ladenbesitzern als auch Vereinen beratende Hilfe für adäquate Lösungen.

Unter anderem durch die jährliche zehnprozentige Fluktuation in der Bevölkerung sei Handlungsbedarf jedoch unabdingbar. „Auf den Punkt gebracht kennen jährlich allein schon rund 1.800 Neubürger das vielfältige Angebot Kronbergs nicht!“ Auf dem steinigen Weg mehr Kaufkraft im Ort zu halten und Mitgliedergewinnung in Vereinen voranzutreiben, zähle das Mitmachen beim zweitägigen Open-Air-Event „kronberg|er|leben“ daher eigentlich zu den Pflichtaufgaben. Darüber hinaus wäre aus Sicht der Organisatoren mehr Beteiligung der Stadt wünschenswert, etwaige Realisierungsmöglichkeiten sollen in Gesprächen abgeklopft werden. Denkbar, so Wray, beispielsweise die Präsentation der Bahnhofsbebauung, Tipps zur Mülltrennung oder Themen aus dem Naturschutz.

Drei Säulen

Neben der Förderung des Engagements durch verstärkte Kommunikation und der Aquise, die neben der Gewinnung weiterer Kronberger Unternehmen auch auf die Erschließung freier Märkte beziehungsweise Nischenbesetzung zielt, komplettiert die dritte Säule „simple Umsetzung“ das Konzept, die durch naheliegende Lösungen Zug in die Angelegenheit bringen soll. Zur Attraktivitätssteigerung ist ferner vorgesehen, Unternehmen und Vereine außerhalb Kronbergs, die nicht in direkter Konkurrenz mit örtlichen Unternehmen und Vereinen stehen, zwecks Teilnahme anzusprechen.

Attraktionen

Nach aktuellem Stand dürfen sich die Besucher des „kronberg|er|leben“ auf einen bunten Mix aus alten und neuen Highlights freuen. Getragen von der positiven Resonanz aus dem Vorjahr scheint eine Neuauflage des Hula Hoop-Wettbewerbs bereits beschlossene Sache zu sein, künftig womöglich sogar in Verbindung mit der Prämierung mittels Wanderpokal. Zwecks Belebung des historischen Stadtzentrums soll zum einen das Handwerkerdorf vom Berliner Platz in den Eingangsbereich der Altstadt umziehen, zum anderen ist die Renaissance der Modenschau im Recepturhof ins Visier gerückt. Für eine attraktive Bewegungsmeile in der Hainstraße werden noch Interessierte gesucht, da im Gegensatz zu den letzten drei Jahren dieses Mal infolge der erst eine Woche späteren Terminierung der „Klassik Tour Kronberg“ keine Oldtimer durch die Straßen rollen werden. Der Standort für neue Automodelle sowie für den einen oder anderen Food Truck wird aller Voraussicht nach auf dem Berliner Platz sein. Die Bühnen im Recepturhof und im Schulpark sind ebenfalls wieder eingeplant.

Gastronomen gefragt

Ein großes Fragezeichen steht dagegen hinter der Genusstafel. Nach Aussage der Organisatoren ein kostenintensiver Faktor, der mit dem Engagement der beteiligten Gastronomen stehe oder falle. Während in den ersten drei Jahren der Tafel-Durchführung bedingt durch den leidenschaftlichen Einsatz der damals beteiligten Gastronomen und Caterer das Ganze ad hoc zum Selbstläufer wurde, sei es im letzten Jahr nicht nur äußerst schwierig gewesen ein neues Team zu finden, sondern zu allem Überfluss habe durch relativ kurzfristige Absagen letztendlich ein verbliebener Gastronom das Menü allein stemmen müssen. Die suboptimale Entwicklung hatte sich prompt negativ auf den Ticketverkauf ausgewirkt, etliche Plätze blieben leer. Nunmehr hofft man seitens des BDS auf interessierte örtliche Gastronomiebetreiber, die Freude daran haben, ihr Können einem breiten Publikum zu präsentieren und an die Erfolge der Langen Kronberger Genusstafel anknüpfen wollen. Momentan sei alternativ auch eine kleinere Lösung an der Schirn im Gespräch.

Vor Motivation und Ideen sprüht jedenfalls das Organisationstrio. Welche Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden können, hängt wie jedes Jahr von der Zahl der eingehenden Anmeldungen ab. Durch eine Satzungsänderung des BDS nehmen alle 76 Teilnehmer des letzten Jahrs automatisch am 25. Markt teil, falls sie sich nicht schriftlich bis zum 1. Mai abmelden. Weitere regionalen Interessierten im Einzelhandel, Handwerk, Dienstleistung, Gastronomie, Vereine und Institutionen sind mehr als willkommen.

Das Organisationsteam um Timothy Wray, Gregor Baumann und Dieter Kaiser steht unter der Hotline 0157-74792768 für Fragen zur Verfügung. Anmeldeformulare sind unter www.bds-kronberg.de zu finden.



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