Einblick in die Fortschritte des Musikquartiers Kronberg

Philipp Ruschke erklärt während der Führung durch das Hotel am aushängenden Ansichtsplan Details zum Konferenzbereich.
Fotos: S. Puck

Kronberg (pu) – Zwei Tage lang öffneten Bauherren und Quartiersentwickler die Zäune der Großbaustelle am Bahnhof und boten mit diesem in der Branche seltenen Vorgehen und der geschaffenen Transparenz Gelegenheit, sich persönlich ein Bild von Umfang und Fortschritten der Baumaßnahmen zu machen, unter Umständen bisherige Vorbehalte abzubauen durch das Stellen offen gebliebener Fragen.

Eine Einladung, deren Ruf zur Freude der Organisatoren zahlreiche Kronberger und aus dem Umland angereiste Herbstfrüchtefest-Besucher folgten, wie Daniel Rinck, geschäftsführender Gesellschafter des Projektentwicklers Contraco GmbH, auf Nachfrage des Kronberger Bote resümierte. „Es waren sehr viele Familien mit Kindern da bei insgesamt sehr großem Interesse und wir hatten zwei wirklich schöne Tage mit vielen interessanten Gesprächen!“

Als Ansprechpartner kümmerten sich neben der Contraco Gmbh, der bauausführenden Jökel Bau GmbH & Co. KG und dem künftigen Hotel-Betreiber Vienna House auch Mitglieder der Kronberg Academy mit Raimund Trenkler an der Spitze, dem Vorsitzenden des Vorstands der Kronberg Academy Stiftung und Künstlerischen Leiter um die wissensdurstigen Gäste, die sich ganz offensichtlich nicht auf die Teilnahme an den Führungen beschränkten, sondern auf den bereitgestellten Bierbänken Platz nahmen und bei Essen und Trinken eine Zeit lang verweilten. Für die Kinder, für die bekanntlich Baustellen anziehende Wirkung haben, fühlten sich wie im Spiele-Paradies und genossen Baggerfahrten, mit Hammer und Schraubenzieher in die Handwerksrolle zu schlüpfen, im Sandkasten zu spielen oder sich auf der Hüpfburg auszutoben.

Entwicklung

Zur Erinnerung: Geplant wird das sogenannte „Musikquartier Kronberg“, ein Gebäudeensemble aus Kammermusiksaal, Musikakademie und Hotel, von der vielfach ausgezeichnete Berliner Staab Architekten GmbH, die 2014 mit ihrem Entwurf als erster Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervorging. In der Folge wurde der Entwurf mehrfach überarbeitet, bis endlich vor einem Jahr der erste Spatenstich den Startschuss für das jahrelang emotional diskutierte Bauvorhaben gab.

Nachdem zunächst rund 40.000 Kubikmeter Erde bewegt werden mussten und es dabei, wie berichtet, zu Verzögerungen kam, weil die Deponie wegen anhaltender Regenfälle geschlossen war, sind die Arbeiten nach Aussage von Philipp Ruschke, dem für das Hotel zuständigen Projektleiter der Contraco GmbH, „im Zeitplan“. In vier bis fünf Wochen soll der Rohbau des Hotels nach jetzigem Stand der Dinge fertiggestellt sein. Beim bisher lediglich in Umrissen erkennbaren Kammermusiksaal-Bau (Casals-Forum) stehen momentan noch Arbeiten an der Tiefgarage und für die Technik an, bevor, sobald die Tiefgaragendecke gegossen ist, sogenannte Gewi-Anker – eine Rückverankerung gegen Auftrieb des Gebäudes – zwölf Meter tief in den Boden gebohrt werden können. Im Anschluss wird dort mit dem Hochziehen der Wände begonnen.

Hotel

Im Gegensatz dazu sind beim klassischen Business-Hotel (vier Sterne) schon drei Stockwerke vorhanden, das Spazieren durch Tiefgarage, Foyer, Konferenz- und Zimmer-Bereich vermittelte schon einen ganz guten ersten Eindruck. So gibt es bei der Tiefgarage, die final über 130 Stellplätze verfügen wird, eine Tag- und eine Nachtausfahrt, im Foyer konnte man sich schon ausmalen, wie es dort aussehen könnte, wenn Trommeltür, Sitzecke und Anmeldung vorhanden sind. 150 Quadratmeter Konferenz-Bereich werden nach Eröffnung, die in etwa einem Jahr vorgesehen ist, zur Verfügung stehen, entweder mit Faltwänden unterteilbar in drei kleinere Konferenzräume oder in einen großen.

Bis die 96 Doppelzimmer eingerichtet werden können, dauert es noch eine Weile, denn zunächst werden von einer entsprechenden Firma bis ins letzte Detail alle Bäder gefertigt, samt Toilettenbürste und Handtuchhalter geliefert, durch die Fensteröffnungen ins Innere gehievt und installiert und erst im Anschluss kann mit den anstehenden Arbeiten in den Zimmern fortgefahren werden. Wie Philipp Ruschke unterstrich, soll ein Hotel mit „heimischer Wohnzimmer-Atmosphäre“ entstehen.

Im Dezember 2016 hatte der künftige Betreiber Vienna House, eine österreichische Tochtergesellschaft der thailändischen U City PCL (U City) mit Sitz in Wien, den Pachtvertrag für ein Designhotel unterschrieben. Das in der Burgstadt entstehende Hotel wird das erste Haus der österreichischen Kette im Rhein-Main-Gebiet sein.

Blick ins Foyer und der Treppe, die in den Konferenzbereich führt.

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