Königskinder glänzen im Wappensaal

Die Königskinder hatten für ihr Konzert im Wappensaal Liedgut in deutscher, englischer und französischer Sprache einstudiert. Foto: Pfeifer

Kronberg (pit) – Selbstverständlich muss das Ambiente eines Konzerts nicht zwingend zu dessen Gelingen beitragen. Allerdings kann es auf charmante Weise seine Wirkung unterstreichen. Der Wappensaal der Kronberger Burg war als stummer Nebendarsteller mit Sicherheit ein ganz besonderes Refugium, das die Darbietungen der Königskinder bei ihrem Chorkonzert auf eigene Art unterstützte. Und so konnte sich das Publikum dem zwar gegensätzlichen und doch harmonischen und somit gelungenen Zusammenspiel der jungen Stimmen mit den historischen Mauern kaum entziehen.

Den wunderschönen Auftakt des einstündigen Konzerts bildete das zweistimmige Chorwerk „Flying Free“ aus der Feder von Don Besig, bei dem die Achtklässlerin Charlotte Schmidt den Querflötenpart hatte. Das etwas getragene und doch hoffnungsfroh und leicht vorgetragene Arrangement stimmte tatsächlich auf die Sommerzeit, verbunden mit den großen Ferien ein, wie Chorleiter Wolfram Gaigl in seiner Begrüßung unterstrich. Gleichzeitig wurde hierbei deutlich, dass das Liedgut unterschiedlicher Sprachen zum festen Repertoire des 2013 an der Altkönigschule gegründeten Chors gehören, dessen 37 Mitglieder zwischen zehn und 14 Jahre alt sind. Dementsprechend ging es weiter mit zwei Werken aus England, die allerdings ernster Natur waren. Bei „I‘m going up a yonder“ von Walter Lee Hawkins ging es um einen dem Tod nahen Menschen, der sich von seinen Freunden verabschiedet, doch zum Ende des Werkes seine Zuversicht auf ein freies und glückliches Leben zum Ausdruck bringt. An Finn Gleichmann, er war mit Madeleine Fleißner, Nina Rack und Elisa Losito einer der Moderatoren des Konzerts, war es dann, mit „Inscription of Hope“ von Randall Stroope die tragische Situation zu schildern, in die ein Mensch gelangt ist. Dann aber „was anderes“, wie Elisa Losito ankündigte. Es war noch vor dem Beginn des Konzerts nach dem Lieblingslied der Zuhörer gefragt worden und nach einem Griff in eine Schachtel mit Zetteln stand das nächste Stück fest: „Vois sur ton chemin“. Die Gewinnerin durfte sich schon jetzt über eine Eintrittskarte zum Adventskonzert der Königskinder freuen.

Wie viel Freude die jungen Sängerinnen und Sänger an der Darbietung von Liedern haben, wurde einmal mehr deutlich, als sie in rascher Folge „Der Jäger längs dem Weiher“, „Wohl auf in Gottes schöne Welt“ und das „Lied für die Kinder“ von Christo Nedjalkov sangen. Gleich anschließend wieder die Ziehung eines Liederwunsches und der forderte das „Abendlied“, das dann erklang.

„Der 23. Psalm wurde von Helen Litz vertont und ist unser nächstes Vortragswerk“, kündigte daraufhin Finn Gleichmann an. Auch dieses Mal war es an Charlotte Schmidt, die Querflöte zu spielen, als „Der Herr ist mein Hirte“ gesungen wurde.

Danach ging es wieder zurück zur englischen Sprache und es erklangen „I will lift up my voice“, „Stand as one“ sowie „You raise me up“ bevor Wolfram Gaigl sich mit einem herzlichen Dankeschön an Inge Freise vom Burgverein wandte: „Sie haben uns nun zum zweiten Mal die Möglichkeit geboten, hier in diesen Räumen auftreten zu dürfen“. Zugleich freute er sich, dass insgesamt sechs von insgesamt 19 „Koryphäen“ zu dem kleinen konzertanten Ereignis gekommen waren. Bei diesen handelt es sich um jene Schülerinnen und Schüler, denen in Kürze die Aufnahmeprüfung bevorsteht, um sich je nach deren Ausgang bei den Königskindern einreihen zu können. Und da die vielfachen Bitten um Zugabe nicht unerfüllt bleiben sollten, erklang zu guter Letzt noch „Circle of life“ aus dem Musical „Der König der Löwen“.



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