Kolpingfamilie St. Vitus zu Gast im Energiepark Mainz

Die Kolpingfamilie ließ sich im Energiepark Mainz genauestens über die Forschungsanlage informieren. Foto: privat

Oberhöchstadt (kb) – Kann man Wind tanken? Können erneuerbare Energien Heizungen oder Großkraftwerke von Erdgasimporten unabhängiger machen? Auch dann, wenn es windstill ist und keine Sonne scheint?

Diese Fragen stellten sich die Mitglieder der Kolpingfamilie St. Vitus Oberhöchstadt und besuchten die Forschungsanlage „Energiepark Mainz“, um eine zukunftsweisende Technologie kennenzulernen. Die Energiewende erfordert die schnelle Weiterentwicklung umweltfreundlicher Technologien und Verfahren zur Umwandlung und Speicherung erneuerbarer Energien. Seit Juli 2015 hilft Strom aus erneuerbaren Energien dabei, in dieser weltweit einzigartigen Forschungsanlage Wasserstoff herzustellen. Wasserstoff lässt sich vielfältig als Energieträger einsetzen. Im „Energiepark Mainz“ soll Wasserstoff durch Elektrolyse hergestellt werden, wozu unter anderem überschüssiger Strom aus der benachbarten Windkraftanlage eingesetzt werden kann.

Der aus der Elektrolyse kommende Rohwasserstoff wird gereinigt. In den Druckbehältern wird das Gas anschließend gespeichert. Von dort oder direkt aus der ersten Verdichterstufe kann der Wasserstoff an die Gasnetzeinspeisung übergeben werden. Ebenso kann er, nach Durchlauf der zweiten Verdichterstufe und der auf dem Prinzip der Temperaturwechsel-Adsorption basierenden Endtrocknung, an die Trailerbefüllung übergeben werden. Die Anlage kann bis zu 6 Megawatt aufnehmen und hat damit eine für Engpässe im Verteilnetz relevante Leistungsklasse. Ähnliche Anlagen könnten daher in Zukunft an vielen Standorten sinnvoll eingesetzt werden. Nach den gewonnenen Erkenntnissen wurde mit Prof. Dr. Birgit Scheppat beispielsweise diskutiert, ob der mit Wasserstoff angetriebene Motor in naher Zukunft den Benzin- und Elektro-Motor ergänzen oder ablösen könnte.

Robert Becker vom Vorstand der Kolpingfamilie, der auch den Besuch organisiert hat, bedankte sich bei Prof. Dr. Birgit Scheppat für die Führung durch die Forschungsanlage und die Darstellung des gesamten Forschungssystems.



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