Kronbergs Grüne zum Bahnhof: Gibt es keinen Beschützer-Instinkt?

Kronberg – Wenn die Grünen in der Burgstadt das Sagen hätten, würde der traditionsreiche Bahnhof nicht an privat verkauft werden, so das Ergebnis des jüngsten Treffens von Vorstand und Fraktion. Schon bei der Jahreshauptversammlung hatte Vorstandsmitglied Dr. Judith Jackson zum Thema Bahnhofszukunft in die Runde geworfen: „Gibt es denn nicht so was wie einen Beschützer-Instinkt im Rathaus für unsere Ur-Kronberger Gebäude? Würden die am Ende auch das Rathaus einem Investor andienen?“

Nachdem es in diesem Punkt Übereinstimmung mit der FDP gibt, will die Fraktion im Gespräch mit den anderen Rathaus-Fraktionen ausloten, ob es für diese Position doch noch eine Mehrheit geben könnte. Denn eines hat sich laut einer Presseerklärung in der Diskussion unter den Kronberger Grünen klar ergeben: Wenn der Bahnhof erstmal verkauft ist, hat die Stadt zum einen null Einfluss auf die weitere Entwicklung, zum anderen seien Zusagen eines Investors, der mit seiner Immobilie auf seine Kosten kommen will (und muss), – wie die Erfahrung zeige – später kaum noch einzuklagen. „Dann gilt ganz einfach: weg ist weg!“, bringt es der Grünen-Vorstand auf den Punkt. 

Wenn die Stadt, die vor sieben Jahren wohlüberlegt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht habe, die Immobilie nicht verkaufe, schließe das dennoch nicht aus – so wurde bei dem Treffen argumentiert –, dass die Stadt mit einem Betreiber einig werden könne, der sich als Pächter engagiert und sich möglichst langfristig um das Gebäude kümmert. Zu klären wäre aus Sicht der Grünen außerdem, was passiert, wenn sich angesichts der kurzen Bewerbungsfrist kein geeigneter Interessent findet. „Es erscheint den Grünen fragwürdig, ob sich daraus ein Vorteil für jenen Investor ergeben darf, mit dem die Stadt – hinter verschlossenen Türen und ohne Beteiligung der zuständigen gewählten Gremien – vorab monatelang verhandelt hat“, schließt der Grünen-Vorstand die Pressemitteilung. (pu)



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