Kunstführung „Blickachsen 11“ im Schlosspark

Kronberg.– Kommenden Samstag, 22. Juli, um 10.30 Uhr findet eine Führung zu der Skulpturenausstellung Blickachsen 11 im Kronberger Schlosspark statt. Die Kunsthistorikerin Esther Walldorf erläutert während des 90 Minuten dauernden Rundgangs die im Park ausgestellten Skulpturen. Treffpunkt ist vor dem Haupttor zum Park des Schlosshotels Kronberg, Hainstraße 25. Eine Anmeldung ist nicht notwendig und die Teilnahmegebühr beträgt 7 Euro inklusive Kurzkatalog. Insgesamt zeigt die große Kunstschau dieses Jahr 80 Skulpturen von 37 internationalen Künstlern und zog bereits zur Eröffnung im Juni Hunderte von Besuchern nach Bad Homburg und an sieben weitere Standorte im Rhein-Main-Gebiet. „Sind die Blickachsen nicht eine der schönsten Liebeserklärungen an die Kunst und an die Kulturlandschaft dieser Region?“, fragte Staatsminister Axel Wintermeyer, der den Schirmherrn der Schau vertrat, Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Das Projekt, nun im 20. Jahr seines Bestehens, markiert einen Höhepunkt im Super-Kunstjahr 2017.

Stefan Quandt, „Blickachsen“-Förderer und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Blickachsen, hob hervor: „Die ‚Blickachsen‘ tragen alle zwei Jahre ganz wesentlich zur kulturellen Vielfalt in der Region Rhein- Main und damit in der Mitte Europas bei. Das Ausstellungskonzept hat es verdient, nach Kräften unterstützt und gefördert zu werden. Genau hierfür haben wir vor mittlerweile vier Jahren die Stiftung Blickachsen gegründet.“

International aufgestellt, prägen, dank der Kooperation mit dem Museum Liaunig, auch 18 österreichische Künstler die elften „Blickachsen“. Dr. Maria Schneider, die in die Werke der Ausstellung einführte, erklärte: „Die ‚Blickachsen‘ bieten Pfade entlang der großen Themen der Skulptur an.“ Mit Blick auf den Kärntner Partner und Museumsstifter Herbert Liaunig kehrte Florian Haug, Vertreter der österreichischen Botschaft, die Gemeinsamkeiten von Künstlern und Unternehmern hervor, denn beide seien Risikoträger, weil sie das eigene Scheitern immer vor Augen hätten. Herbert Liaunig sei ein Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Kunst. Christian K. Scheffel betonte: „Ohne unsere Partner und Förderer könnten wir der Kunst nicht auch in diesem Sommer wieder mitten in unserer Stadt und andernorts begegnen“.

Die „Blickachsen 11“ ermöglichen außergewöhnliche Rendezvous und Vielfalt – kostenlos und für jeden Bürger. Bereits vor der Eröffnung besuchten Kunstbegeisterte die einzelnen Ausstellungsorte. Die große Nachfrage nach privaten Führungen ist außerdem ein Indiz für das immense öffentliche Interesse. Die acht Schauplätze laden ein, verschiedene Wahrnehmungen zu erproben. Jaume Plensas Werk etwa: Seine „Isabella“ im Bad Homburger Kurpark und die kleinere „Paula“ im Kronberger Schlosspark erschließen eine neue Sicht auf das menschliche Antlitz. Die schwarz patinierten Arbeiten offenbaren das Erkennbare eines Individuums und verblüffen stets durch ihre scheinbare Verfremdung: mal abstrakt, mal gegenständlich.

Bis zum 1. Oktober bieten die „Blickachsen“-Orte die Gelegenheit, den öffentlichen Raum neu zu erfahren. Die Biennale nahm von Beginn an die gartenarchitektonischen Perspektiven auf. Das hat sich bewährt und entfaltet sich in diesem Jahr im Spannungsfeld zwischen Figur und Abstraktion. Etwa in den festgefügten, magischen Gruppen von Joannis Avramidis, den erzählerischen Fabelwesen von Laura Ford oder den Monolithen von Ulrich Rückriem, der im skulpturalen Prozess immer stärker zur Eigenwirklichkeit des Materials übergangen ist. Der 2010 verstorbene Karl Prantl, dessen Skulpturen großzügig in die Landschaft komponiert wurden, sprach einmal von der „Kraft und Spiritualität der Steine“. Diese Energie kann nun jeder ganz frei erleben.

Ausführliche Informationen zu den „Blickachsen 1“ finden Interessierte unter www.blickachsen.de. (mw)



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