Leserbrief

Aktuell

Unser Leser Arne Heinich, Danziger Weg, Kronberg, schreibt zum Jahresbericht von Bürgermeister Klaus Temmen Folgendes: Es bleibt einem Bürgermeister unbenommen, seine Tätigkeit für seine Stadt zu präsentieren, was er ihr Gutes getan hat. Die letzte Beschreibung der Meriten und Pläne des Bürgermeisters enthält jedoch Widersprüche.

Gehen wir zunächst davon aus, dass der Bürgermeister wie alle politisch und verwaltungstechnisch in der und für die Stadt arbeitenden Personen durch ihren Schwur oder andere Verpflichtungen sich der Aufgabe gestellt haben, der Stadt zu dienen, das heißt ihr Gutes zu tun und Schaden abzuwenden. Hierin liegt die Krux.

Eine Gleichung zeigt auf der einen Seite den Bau eines Hotels, das vor der Idee zu seiner Errichtung nicht gefehlt hat und dem bis heute kein Bedürfnis danach unterliegt. Trotzdem spielt man mit dem romantischen Gedanken, den Ruf der Stadt Kronberg aufzubessern, indem man Übernachtungsmöglichkeiten in einem Garni anbietet für Personen, die in der Regel ein bis zwei Tage bleiben. Zu den sechs Messen pro Jahr in Frankfurt werden es mehr Personen sein, aber ansonsten werden weniger, bis auf eine Handvoll Gäste, das Hotel pro Tag nutzen. Dafür sind auch – dann hoteleigene – Parkplätze vorgesehen. Eine idyllische Aussicht - für Fremde.

Die rechte Seite der Gleichung geht wie folgt: für die Stadt und ihre Bürger und Besucher geht der größte Teil des kostenlosen P&R Parkplatzes hinter dem Bahnhof verloren. Ein kostenloser Parkplatz ist auch für Besucher Kronbergs ein Anreiz, der zum Schaden der Stadt wegfällt, die gegen ihre Unattraktivität für den Einzelhandel kämpft.

Tägliche Benutzer des P&R Parkplatzes müssten sich nun zu Stoßzeiten zweimal am Tag durch die eh schon überlastete und die Anwohner wegen des starken Verkehrs belastende Frankfurter Straße quälen, um zu dem in Kronberg Süd anzulegenden Ersatz-Parkplatz zu gelangen. Dafür muss wieder eine für die Erhaltung des lokalen Klimas notwendige Rasenfläche – grünes Land – asphaltiert/ betoniert werden. Es wurde immer versprochen, keine weiteren Grünflächen aufzugeben. Zieht man all dieses in Betracht, so kann die Gleichung nur lauten: Hotel gegen die Stadt und die Bürger!

Unverständlich, dass niemand aus den Gremien und den Parteien sich dieses Bild vor Augen führt und verhindert, dass diese aberwitzige Idee zum Bau dieses für die Stadt nicht notwendigen Hotels führt. Von den Grünen zuständigkeitshalber und der FDP wäre mehr Engagement gegen dieses Vorhaben zu erwarten.

Auch Bürger, die diese ablehnenden Gedanken hegen, sollten zum Ausdruck bringen, was ihnen nicht gefällt und in Zukunft ihre und anderer Lebensqualität vermindert und beeinträchtigt. Dazu kann man an die Vorsitzenden der Parteien schreiben – mit der Bitte um Antwort – oder an den Stadtverordnetenvorsteher, die Bedenken allen Parteien mitzuteilen, die auch darauf antworten sollen.

Noch einmal: ein Drei Sterne-Hotel für wenige Gäste zu unregelmäßigen Zeiten bringt für hunderte Bürger tägliche zusätzliche Behinderung im Verkehr und an den Straßen und Verminderung der Grünflächen.

Ist es das wert? Ein andere Vorschlag: Modernisiert und erweitert den bestehenden Parkplatz hinter dem Bahnhof, z.B. ein Parkdeck drauf für kostenloses Parken.

Dann brauchen Besucher der Konzerte nicht zum Bezahl-Parkhaus Berliner Platz, von dort runter zu den Konzerten und am späten Abend wieder hoch. Vereinfacht das Verfahren und fördert das Interesse.



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