Offener Brief

Aktuell

Kronbergs Bürgermeister Klaus E. Temmen reagiert mit einem Offenen Brief auf den Offenen Brief von Martin Westenberger (Kronberger Bote, 9. Februar 2017) an die Adresse der Politik und Stadtverwaltung im Zuge der Maßnahmen zur Grünflächenfreisetzung am Bahnhof bzw. anderer Baumfällungen im Stadtgebiet:

Den Vorwurf von Herrn Martin Westenberger, alle Fraktionen hätten eine „blamable Vorstellung“ gegeben, ist entschieden zurückzuweisen. Den Arbeiten am Bahnhof liegt ein etwa zweijähriger, intensiver politischer Entscheidungsprozess zugrunde, inklusive Bauleitplanverfahren und Bürgerbeteiligung. Vorausgegangen war dem Neuanstoß des Projekts bereits der seit 2012 öffentlich intensiv kommunizierte Rahmenplan Quartier Bahnhof Kronberg. Wenngleich durchaus kontrovers diskutiert, so stand am Ende der klare demokratische Wille, das Gelände am Bahnhof städtebaulich zu entwickeln.

Zu der dadurch notwendigen Grünflächenfreisetzung habe ich schon mehrfach, letztmalig im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung am 8. Dezember 2016 berichtet und klargestellt, dass dies kein willkürlicher Akt ist, sondern die Konsequenz aus der Abwägung des o.g. politischen Entscheidungsprozesses.

Auch die getätigte Kritik insbesondere gegenüber der Stadtverwaltung Kronberg im Taunus kann nicht unwidersprochen bleiben.

Die Stadt Kronberg fällt Bäume nicht nach Gutdünken, vielmehr unterliegen sämtliche Maßnahmen klaren Kriterien. Bei der Erteilung von Baumfällgenehmigungen werden stets die Maßgaben der Baumschutzsatzung berücksichtigt. Bäume werden nur gefällt, wenn sie krank sind, die Verkehrssicherheit gefährden oder aber im Rahmen von städtebaulichen Entwicklungen und Bauanträgen. Die Fällgenehmigung für den von Martin Westenberger erwähnten Mammutbaum in der Frankfurter Straße wurde erteilt, da der Baum bereits in Teilen abgestorben, beschädigt und dadurch die Standsicherheit gefährdet war. Ein kurzes Telefonat hätte genügt und Herr Martin Westenberger hätte diese Auskunft im Rathaus abrufen können.

Für die Stadt Kronberg besitzt das Thema Natur und Umwelt für die Stadt einen hohen Stellenwert. Erwähnen möchte ich in diesem Kontext die Selbstverpflichtung aller politisch Verantwortlichen im Rahmen der strategischen Zielplanung (Ökologie), diverse Projekte (u.a. Projekt Kastanienhain), die Mitgliedschaft der Stadt Kronberg im Taunus in verschiedenen Verbänden und Organisationen, wie z.B. dem Regionalpark Rhein-Main, die Teilnahme an verschiedenen Klima- und Naturschutzprojekten und die Pflege des naturnahen Schaugartens am städtischen Bauhof. Gerade in Kronberg im Taunus machen die Hausgärten einen großen Teil des Grünbestandes im Siedlungsbereich aus, so dass alle Bürgerinnen und Bürger hier einen Beitrag leisten können. Das städtische Umweltreferat bietet regelmäßig Beratung an, wie private Hausgärten naturnah gestaltet werden können. Bürgerinnen und Bürger können sich gerne beim städtischen Umweltreferat informieren. Diese Prinzipien gelten auch für städtische Projekte. So wurden 2016 im neu gestalteten Spielplatz im Wohngebiet Henker in Oberhöchstadt die Spielbereiche naturnah gestaltet und mit insektenfreundlichen Pflanzen ausgestattet.

Im Juni 2017 wird in Kronberg zudem der Regionaltag „Naturnahes öffentliches Grün“ der Naturgarten e.V. stattfinden.

Nicht zuletzt hat sich die Arbeitsgruppe „Landschaft“ im Stadtentwicklungskonzept im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses intensiv mit der ökologischen Entwicklung Kronbergs befasst.

All diese Punkte sind nur eine beispielhafte Aufzählung der durch die Stadt, die Politik und die Verwaltung ergriffenen Maßnahmen und betriebenen Projekte, was zeigt, dass sich die Stadt Kronberg ihrer Verantwortung bewusst ist und ihr gerecht wird.



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