OGV-Vorstand sorgt sich um Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft

Ehrenvorsitzender Helmut Rapp links, der sich selbst 37 Jahre als erster Vorsitzender um die Geschicke des Vereins sorgte, bei der Ehrung durch den wiedergewählten ersten Vorsitzenden Heiko Fischer. Foto: privat

Kronberg (kb) – Mitte April hatte der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Kronberg seine Mitglieder zur jährlichen Jahreshauptversammlung in die Stadthalle eingeladen. Die Veranstaltung war mit rund 50 Mitgliedern gut besucht. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem anschaulichen Vortrag von Kevin Kreckel, dem zweiten Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Ameisenschutzwarte, Landesverband Hessen, zum Thema „Die heimischen Ameisen und ihre Bedeutung für die Natur“.

Auf der Tagesordnung standen neben den üblichen Regularien die Neuwahlen des Vorstandes für die Dauer der nächsten drei Jahre. Der neue Vorstand ist fast der alte: Wiedergewählt als erster Vorsitzender wurde Heiko Fischer, als zweiter Vorsitzender wurde Peter Hickl bestätigt. Zudem wurden als Kassenwart Thomas Hirsch, als Schriftführerin Angelika Becher und jeweils als Beisitzer Simone Gottschalk und Roland Mausolf wiedergewählt. Neu im Vorstand wurde als Beisitzer Matthias Villnow für den ausgeschiedenen Elmar Nolte gewählt, der in seine Heimatstadt nach Thüringen gezogen ist.

Ehrenvorsitzender Helmut Rapp 60 Jahre im Verein

Besonders heiter ging es anschließend weiter; schließlich feiern im Jahre 2018 einige Mitglieder Jubiläen: 25 Jahre Rolf Dieter Datum, 40 Jahre Peter Dietz und Prof. Dr. Wolfgang Jaeschke, 50 Jahre Adolf Becker und 60 Jahre Helmut Rapp sowie Elmar Kilb.

Mit großem Applaus für sein Engagement als langjähriger Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins und heutiger Ehrenvorsitzender wurde Helmut Rapp geehrt. Eigens für ihn wurden für die Ehrung eine Schale aus Speierlingsholz mit Widmung und ein Apfel aus Apfelholz gedrechselt, Helmut Rapp trat bereits 1958 dem Verein bei. Er hatte zunächst das Amt des Schriftführers inne; 1963 wurde er zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der Ehrenvorsitzende des OGV, Helmut Rapp hat den Verein, neben seiner Tätigkeit als Haupterwerbs-Obstbauer in Kronberg, 37 Jahre lang als erster Vorsitzender erfolgreich und mit viel Freude und Engagement geführt. Zur Jahreshauptversammlung am 20.03.2000 gab er aus Altersgründen das Amt an Heiko Fischer ab, der zuvor schon im Vereinsvorstand als 2. Vorsitzender und Beisitzer aktiv war. 1985 erhielt Helmut Rapp als Würdigung für seine lange ehrenamtliche Tätigkeit den Ehrenbrief des Landes Hessen. Im Namen der Jubilare bedankte sich Prof. Dr. Wolfgang Jaeschke mit herzlichen Worten und betonte die gute Atmosphäre und Offenheit im Verein.

Einmalige Kulturlandschaft Kronbergs ist gefährdet

Im Mittelpunkt der weiteren Diskussion stand nach der Vorstellung und Besprechung des geplanten Jahresprogramms der Erhalt der Kulturlandschaft Kronbergs. Seit geraumer Zeit liegt dieses Thema dem OGV-Vorstand und den Mitgliedern am Herzen. Beispielsweise nimmt die Streuobstwiesenfläche stetig ab, die Nutzung der Gärten hat sich teilweise stark in Richtung Freizeitgrundstücke verändert, viele Obstwiesen werden nicht mehr genutzt und sind verwildert.

Der Vorstand hatte sich an der Veranstaltung der Initiative Grünes Kronberg vergangenes Jahr im Juni in der Stadthalle mit Vertretern der Stadtverwaltung beteiligt und die Anliegen des Vereins dargestellt. Leider seien auch aus den nachfolgenden Gesprächen mit Vertretern der Stadtverwaltung keine weiteren Aktivitäten erkennbar, so der Tenor.

Auf Antrag der Mitglieder hat der Vorstand zur Jahreshauptversammlung gemeinsam mit dem BUND und dem Vereinsmitglied Hanspeter Borsch eine Definition zur Kulturlandschaft Kronberg erarbeitet und erforderliche Maßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft beschrieben. Diesen ausgearbeiteten Text stellte der Vorstand den Mitgliedern vor, der breite Zustimmung fand. Kern der erforderlichen Maßnahmen sind die Reaktivierung des Arbeitskreises Streuobstwiesen der Stadt Kronberg und die Erarbeitung eines grundlegenden Konzeptes zum Erhalt und zur Pflege der Streuobstwiesen. Mehrfach wurde die Notwendigkeit des Erhaltes der Kronberger Kulturlandschaft angemahnt. Ihre nachhaltige Pflege ist für den Erhalt historischer Elemente, für die Ökologie wie für das menschliche Wohlbefinden und die Verbundenheit mit der Natur wichtig. Naturnahe Wiesenlandschaften leisten gegen das Insektensterben einen Beitrag durch „Kost und Logis“ für vielfältige Insekten und sie dämmen den Wegfall von wichtigen Lebensräumen ein.

Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, wird der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins die entsprechenden politisch Verantwortlichen anschreiben und wiederholt die erforderlichen Maßnahmen darstellen mit dem Ziel, Schritte zur Umsetzung gemeinsam festzulegen. Informationen über die Aktivitäten des Vereins finden Interessierte auf der Internetseite www.ogv-kronberg.de.



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