Oberhöchstädter Ostermarkt beliebt wie eh und je

Bei so fröhlichen Gestecken fällt das Geldausgeben leicht. Fotos: Pfeifer

Oberhöchstadt (pit) – Wenn die Oberhöchstädter „Eierköpp“ Hochkonjunktur haben, dann sind beim Haus Altkönig die Türen zum alljährlichen Ostermarkt geöffnet. Insbesondere das Kunstgewerbe und überhaupt alles Handgefertigte stehen hier ganz oben auf der Tagesordnung. Im Angebot haben sie Aussteller, die von nah und fern kommen – viele von ihnen schon seit Jahren. Die Erfahrungen, die sie dabei gemacht haben und machen sind ganz unterschiedlich. Obwohl die treuen Besucher stets den Weg zum Veranstaltungsort finden, wird von dem einen oder anderen bemängelt, dass die Werbung für den Markt zu kurz gekommen ist: „Da wird so viel für den verkaufsoffenen Sonntag in Kronberg gemacht, aber kaum ein Wort über den Ostermarkt hier.“

Dennoch ist die Stimmung auf beiden Seiten der Verkaufstische gut. Zum Beispiel bei Karin Krantz, die gerne mal erklärt, von welchen Vögeln die bemalten Eier stammen, die sie neben geschmackvollen Postkarten im Angebot hat. Regelrechte Handschmeichler sind die Eier, die es unter vielen anderen bei Erika Becker gibt. Zum Beispiel die aus Robinienholz oder Zwetschenholz gedrechselten, die nicht von der Eiermalerin verziert wurden. „Gefühlte“ 20 Jahre ist Margret Bastian aus Oberursel dabei. Sie näht in ihrer Freizeit „alles Praktische aus Stoff“, was im Alltag zu verwenden ist und daher nicht in den Schrank gestellt wird. Dazu gehören vor allem Topflappen, aber auch Handytaschen, Kosmetiktäschchen oder Lätzchen. Ihr Urteil über den Markt im Haus Altkönig kommt wie aus der Pistole geschossen: „Er ist immer schön!“ Auch der Kronberger Tierschutzverein hat wieder einen Stand aufgebaut. Flaschen mit Eierlikör fallen hier ins Auge. „Der ist hausgemacht“, versichert Vereinsvorsitzende Brigitte Möller. Der Dank hierfür gebühre aber insbesondere Bauer Thomas Hildmann, der 250 Eier von seinen frei laufenden Hühnern hierfür gespendet hat. Und da Ballenstedt Kronbergs Partnerstadt ist, wird obendrein Honig aus dem Harz feilgeboten. Selbstverständlich alles zum Schutz der Tiere. Dass dieser nicht allein auf finanzieller Hilfe basiert zeigt ein Blick auf die auf dem Tisch ausgelegten Blätter. Denn auf den einen wird auf das traurige Dasein und vor allem die nicht artgerechte Haltung von Stallhasen aufmerksam gemacht, die einmal als Braten beim Osterfest dienen sollen. Die „Gegenwaffe“ ist das daneben ausgelegte Rezept für den „ganz falschen vegetarischen Hasen“, der größtenteils aus Reis, Champignons und Nüssen besteht.

Waren aus Italien hat Rossella Nocerino unter dem Namen „Blooming Italy“ in ihrem Programm. „Die Sachen stammen alle aus kleinen Familienbetrieben“, sagt sie. Mit deren Verkauf wolle sie „blühende Talente“ aus Italien unterstützen. Viele von ihnen kennt die Bad Sodenerin persönlich seit vielen Jahren. Um ihr Sortiment zu erweitern, gibt es bei ihr aber auch Seidentücher oder Parfum aus Frankreich zu erstehen. Freuen darf sich zu guter Letzt vor allem wieder die Frankfurter Kinderkrebshilfe. Denn selbstverständlich haben auch die Oberhöchstädter Marktfrauen wieder einen Stand, an dem es vielfältige kulinarische Verlockungen gibt und auch handgearbeiteten Schmuck und Dekoration. Und alles, was hier eingenommen wird, kommt traditionell diesem 1983 gegründeten Verein zugute.

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