Offenen Brief

Aktuell

Unser Leser Udo Eberhardt, Kirchgasse, Oberhöchstadt, schreibt zu der probeweise geänderten Verkehrsführung rund um die Grundschule Schöne Aussicht zur Schulwegesicherung, siehe Bericht in der letzten Ausgabe des Kronberger Boten, in einem offenen Brief Folgendes an die Stadt: Hallo Herr Humburg, Stadt Kronberg, Ortsbeirat Oberhöchstadt, Ortsvorsteherin Frau Sauber, Heckstadt e.V., Grundschule Schöne Aussicht, Förderverein Schöne Aussicht, Kronberger Bote, liebe Nachbarn,

das Thema Verkehrsführung rund um die Grundschule schlägt weiterhin hohe Wellen bei den Anwohnern.

Grundschule und Förderverein haben verstanden: Das eigentliche Problem ist, dass zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, anstatt sie laufen zu lasssen.

Um für den Fuß-Weg zu werben, veranstalten Schule und Verein jedes Jahr einen Aktionstag (nachzulesen auf der Website).

Leider offenbar ohne den gewünschten Erfolg. Denn viele Eltern fahren nach wie vor bis zum letzten Meter vor – sie sind die Verursacher der Verkehrsprobleme.

Und das sollen jetzt die Anwohner ausbaden. Das Verursacherprinzip ist außer Acht gelassen.

Wir Anwohner fühlen uns verarscht.

Soweit ein wenig zugespitzt und polemisch. Ab jetzt will ich versachlichen.

Lebensrealitäten

Lebensrealität 1: Eltern fahren ihre Kinder gerne so nah wie möglich an die Schule heran. Auch wenn andere Lösungen locker praktikabel wären, z.B. Kinder einfach in der Stuhlbergstraße aussteigen lassen oder auf dem Porto-Recanati-Platz.

Lebensrealität 2: Anwohner brauchen Parkplätze – insbesondere diejenigen, die am eigenen Grundstück null Parkmöglichkeiten haben.

(Die Meinung, man könne ja weiterhin gegenüber der Grundschule parken, das Auto müsse nur morgens um 7 Uhr weg sein, ist schlichtweg eines: weltfremd. Etwa, weil viele Anwohner/Parker unregelmäßige Arbeitszeiten haben, weil andere gegen 8 Uhr ihr Haus verlassen oder weil sie auch mal für den ganzen Tag einen Parkplatz brauchen.)

Lebensrealität 3: Nimmt man die Parkmöglichkeiten gegenüber der Grundschule weg, wird die andere Straße noch weiter verstopft. Die bisherige Situation: Schöne Aussicht: Gut gefüllt mit parkenden Autos. Stuhlbergstraße: Parken nur im unteren Bereich erlaubt – und dort ist sowieso alles voll. Gänsborn: Auch schon verstopft und ziemlich eng. Kirchgasse: Sowieso keine weiteren Parkmöglichkeiten vorhanden.

Lösung

Eine große Gruppe der Anwohner findet folgende Lösung gut: Einbahnstraßenregelung wie geplant beibehalten. Damit wird der Verkehr ausreichend sicher, die Einmündung Kirchgasse / Stuhlbergstraße entschärft.

Parkmöglichkeiten in der Kirchgasse gegenüber der Grundschule belassen.

Oder genügend Anwohnerparkplätze ausweisen – z.B. in der Kirchgasse (parken wie bisher) oder auf dem Porto-Recanati-Platz.

Und jetzt zum Ärger

Es geht nicht, so etwas über die Köpfe aller Anwohner in der Schönen Ausssicht, Stuhlbergstraße, Kirchgasse und Gänsborn zu entscheiden. Bei Anwohnern von vier Straßen sind es eben keine Einzelinteressen mehr.

Wir Anwohner sind verärgert über das Vorgehen der Stadt, die uns bisher ausgeschlossen hat. Aber eine öffentliche Verwaltung ist für alle da. Sie muss für einen Interessensausgleich sorgen. Was ich möchte – und bestimmt auch viele Nachbarn – ist ein Dialog. Zusammensetzen und reden. E-Mails hin- und herschicken ist auf Dauer zu doof und bringt uns nicht wirklich weiter. Deshalb fordere ich Sie auf, zu einer Diskussion einzuladen, bei der alle Seiten vertreten sind. Wann und wo? Sie sind dran. Und: Ich möchte wissen, wo ich ab sofort parken kann. Genau wie meine Nachbarn.



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