60 Jahre Kronberger Laienspielschar „60 Jahre und kaa bissi leiser“

Es überreichen Simone Gottschalk (links) und Annette Ebner-Reinhardt (Mitte) die Urkunde zu 60 Jahre aktives Singen vom Sängerbund Hochtaunus an Gründungsmitglied Helmut Ebner. Foto: privat

Kronberg. – Die 1. Kronberger Laienspielschar beging kürzlich bei einer internen „2G“-Feierstunde ihren 60. Geburtstag. Die erste Vorsitzende, Annette Reinhardt, konnte Bürgermeister Christoph König begrüßen, der ein herzliches Grußwort an die anwesenden Vereinsmitglieder richtete. In ihrer Chronikrede streifte sie die Stationen der letzten 60 Jahre, angefangen von den ersten Schritten im Jahre 1961 mit dem Theaterstück „Das neue Reis“ über die Entwicklungen des Chores und der Laienspieler, den Dirigentinnen und Dirigenten und all den Aktivitäten und Ehrungen, die dem Verein in seiner Geschichte schon zuteil wurden (Kulturpreis der Stadt Kronberg und Saalburgpreis für Geschichts- und Heimatpflege gemeinsam mit der Ehrenbürgerin und Gründungsmitglied Hanna Feldmann). Es spannte sich der Bogen vom Burgtrio mit seinen Auftritten im In- und Ausland sowie beim HR, den vielen schönen Projekten des Gesamtchores wie Weihnachtsmärchen, Mundartabende, Konzerte, Gesangswettbewerbe bis hin zum Kronberger Laternenweg in aktueller Zeit.

Die Feier stand unter dem Motto Dank und Ehre. Ihr Dankeschön richtete die Laienspielschar an Petra Nauheim und Birgit Ritschel für 15 Vorstandsjahre, in denen sie den Verein, vor allem den Kronberger Laternenweg, geprägt hätten. Der Chor dankte ihnen mit einem Danklied in 15 Strophen, in dem die Höhepunkte ihrer Vorstandsjahre umrissen wurden und dazu gab es passende Geschenke mit entsprechenden Etiketten. Dank wurde ebenso an die verbleibenden Vorstände für ihr Weitermachen ausgesprochen. Annette Reinhardt wechselte von der ersten Beisitzerin zur ersten Vorsitzenden, Elvira Sittinger blieb als Schriftführerin und Heike Limberger als Kassiererin aktiv. Gedankt wurde auch dem Chorleiter Wolfgang Schmitt-Gauer, der seit 13 Jahren den Chor erfolgreich führt und ihn mit vereinseigenen Neukompositionen in Mundart prägt. Die neuen Vorstände Simone Gottschalk als zweite Vorsitzende und Claudia Höhn als erste Beisitzerin übergaben ihnen Präsente. Als nette Überraschung gab es den Dank einer Tochter eines Mitgliedes für den regelmäßigen „Seniorenfahrdienst“ zu den Proben. So wird sichergestellt, dass auch die ältesten Mitglieder aktiv bleiben können.

Ein besonderes Dankeschön des Vorstandes der Laienspielschar ging außerdem an Thomas Maurer, der dem Chor seit Sommer 2020 die Möglichkeit gibt, in der von ihm angemieteten Halle – genannt „Paradies“ – zu proben. Dort können alle coronabedingten Auflagen des Sängerbundes erfüllt werden. Als Eigentümer des „Paradieses“ trägt er nun einen schönen Pullover mit dem Aufdruck „Paradiesvogel“. Ehrungen für aktives Singen des hessischen Sängerbundes erhielten für 60 Jahre das Gründungs- und Ehrenmitglied Helmut Ebner sowie für 25 Jahre Elvira Sittinger und Rosel Dietz mit Urkunden und Nadeln. Neues Ehrenmitglied soll die mit 90 Jahren älteste und über 50 Jahre aktive Sängerin Käthe Herrmann zur nächsten Jahreshauptversammlung am 10. März 2022. werden. „Weiter konnten fünf neue Mitglieder begrüßt werden, welche den Chor aktiv und den Laternenweg unterstützen möchten“, freut sich die Laienspielschar, mitteilen zu können. Etwas Bleibendes schaffen, über das Ereignis 60 Jahre Laienspielschar hinaus, ist ein Wunsch des neuen Vorstandes. Nicht als Selbstzweck, sondern für folgende Generationen. Deshalb hat man sich ein Projekt zu den derzeit im Kronberger Wald nötigen Wiederaufforstungsmaßnahmen einfallen lassen und die Aktion „Neue Sieben Brüder“ ins Leben gerufen. Hintergrund: Beim Laternenweg und dem Märchenweg wird die Sage der sieben Brüder erzählt, wobei immer auf das Schild und die Örtlichkeit am Diebes-/Arbeiterweg aufmerksam gemacht wird. Dort stehen aber statt der sieben nur noch zwei Fichten, so dass für Wanderer kein Ensemble mehr erkennbar ist. Deshalb sollen im März 2022 – in Zusammenarbeit mit dem Revierförster Martin Westenberger – sieben Küstentannen an der Ostertag-Hütte gepflanzt werden. Um die Sage lebendig zu erhalten, wird dazu eine jährliche Wanderung zu den neuen sieben Brüdern unter anderem mit dem Vortragen der Sage angeboten werden. Bürgermeister Christoph König – als quasi Waldbesitzer –, unterstützt das Projekt voller Freude, was er an der 60-Jahrfeier bekräftigte.

Die Kosten für die sieben Küsten-, auch Riesentannen genannt, sowie für die Schutzzäune und Hinweisschilder würden die Vereinskasse jedoch vollständig plündern. Deshalb wird um Spenden gebeten. Wer dieses Projekt unterstützen will, findet mehr zu den Hintergründen, zum neuen Standort, Spendenkonto etc. auf www.kronberger-laienspielschar.de.

Im nächsten Jahr möchte die 1. Kronberger Laienspielschar erstmals einen öffentlichen Laternenweg auf Englisch anbieten (dieser war privat bereits buchbar) sowie den Kronberger Märchenweg noch mehr in den Fokus rücken. Ein Gespräch zu weiteren Beitragsmöglichkeiten mit dem neuen Stadtmarketingmanager, der Geschäftsführerin des Kulturkreises und den Mitgliedern der Dingeldeinstiftung ist in Planung, war zu vernehmen. Nach dem umfassenden Dank und den Ehrungen gab es eine spontane Darbietung von Mundartgedichten und Gesang von zwei Mitgliedern des Burgtrios Karl Herrmann und Helmut Ebner. Klaus Temmen, Bürgermeister a. D. und Vereinsmitglied, war leider verhindert, hinterließ aber ein herzliches Grußwort an die Laienspielschar. Das Fazit der Kronberger Laienspielschar: „Es war eine harmonische Feier mit Jung und Alt. Wir blicken positiv in die Zukunft!“ (mw)



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