Ausgelassene Stimmung beim musikalischen Vatertagsfrühschoppen

Die Freude war beiderseitig – bei den Besuchern und den Spielern, endlich wieder zusammen musizieren und feiern zu können. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Vielleicht ist Blasmusik nicht jedermanns Lieblingsmusik, aber zum Vatertag darf sie dennoch nicht fehlen. Und so freuten sich Kronberger Männer (und Frauen) anlässlich des christlichen Feiertags, dass die schöne Tradition des Musikvereins Kronberg nach zweijähriger Zwangspause durch die Corona-Pandemie endlich wieder aufleben durfte: Der Verein hatte zum Vatertagsfrühschoppen in und vor die Zehntscheune eingeladen und legte um Punkt 10.30 mit typischen Blasmusikstücken, mit Märschen, Walzern und Polka los, die sich hören lassen konnten! Und auch das war nach der langen Zwangspause keine Selbstverständlichkeit, denn viele Proben fielen in den letzten zwei Jahren aus und Aufritte sowieso. Alfred Herr, seit 2019 Dirigent des munteren Kronberger Blasorchesters, dirigierte in der Zehntscheune zum ersten Mal „sein“ Orchester. Sein Können hatte er bereits beim Fusionsfest der Stadt Kronberg auf dem AKS-Gelände vergangene Woche unter Beweis gestellt. Jetzt spielten von den rund 30 Aktiven (auch das ist heute längst eine Besonderheit) 20 Spielerinnen und Spieler, die übrigen wurden hinter dem Kuchen- und Grillstand für den Service der Gäste benötigt.

Der Aufbau war für die Musikergemeinschaft selbst noch nach zweijähriger Pause geübte Routine, wie der erste Vorsitzende Thomas Kämpfer, der selbst die Tuba bläst, noch vor dem ersten Musikstück verriet. „Wir waren gestern vielleicht zwei und heute morgen weitere zwei Stunden mit dem Aufbau beschäftigt“, erzählt er. Danach standen nicht nur die zwei Theken sowie Tische und Bänke, sondern rundherum wähnte man sich dank großzügig drapierten Birkengrüns mitten in freier Natur. Schnell duftete es nach frisch gegrillten Steaks und das frischgebraute und -gezapfte Bier aus Stefan Schmidts Getränkeschmiede fand reißenden Absatz. Damit das Bier in Strömen in viele durstige Kehlen fließen konnte, musste allerdings zunächst das Fass fachmännisch angestochen werden. Dafür ist der amtierende Bürgermeister zuständig – auch das ist liebgewordene Tradition. Christoph König hatte bereits in Oberhöchstadt beim ersten Maibockanstich geübt und bestand nun auch in Kronberg seine Feuertaufe, ohne die Musikerinnen und Musiker, vor allem aber ihre Instrumente womöglich durch in alle Himmelsrichtungen spritzenden Gerstensaft in Gefahr zu bringen. „Mit drei Schlägen eingelocht oder wie sagt man beim Golfen“, meinte denn auch Didi Krieger, der den Fassbieranstich fachmännisch kommentierte.

Danach ging es zum geselligen Teil über – den das Bier und die vom Himmel lachende Sonne ein wenig beschleunigten. Bis in den Nachmittag hinein feierten die Kronberger und ihre Gäste, die beim Feiertagsausflug spontan beim Musikverein vor der Zehntscheune eine Verschnauf-, Mittags- oder Kaffee- und Kuchenpause einlegten. Und es gab so viel zu erzählen, manch einen Bekannten hatte man über zwei Jahren nicht gesehen! Eine Ausnahme bildeten die Musiker, die sich in den Sommermonaten immerhin ein paar Mal auf dem Obsthof Krieger getroffen hatten, um – mit angeordnetem Abstand von mindestens drei Metern – zusammen zu proben.

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