Benefiz Golfturnier hilft Kindern und Menschen in psychischer Not

Kronberg (kb) – Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie ist der Golf- und Land-Club Kronberg, einer der schönsten und exklusivsten Golfplätze Deutschlands, am Freitag, 3. September, wieder Schauplatz eines Benefiz Golfturniers des Lions Clubs Kronberg, der das sportliche Ereignis wieder gemeinsam mit seiner Jugendorganisation, dem Leo Club Kronberg, ausrichtet. Im Park des Schlosshotels kommen an diesem Tag Firmen und Sponsoren zusammen, machen auf sich und ihre Produkte und Dienstleistungen aufmerksam und messen sich im sportlichen Wettkampf mit ihren Kunden. Gleichzeitig tun sie Gutes, denn der Erlös des Turniers kommt kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und hilfsbedürftigen Frankfurter Menschen mit psychischen und persönlichen Problemen zugute.

Die Hälfte des Erlöses geht, wie schon seit vielen Jahren, an das Friedensdorf International in Oberhausen. Es holt kranke, verletzte oder missgebildete Kinder aus ihren Heimatländern, wo sie kompetente fachliche Hilfe nicht bekommen können, nach Deutschland, um ihnen hier durch oft hoch komplizierte Operationen zu helfen. Zu den Ärzten, die diese Kindern unentgeltlich und ehrenamtlich behandeln, gehört auch der auf Kinderorthopädie spezialisierte Chirurg Dr. Michael Schmidt, selbst Mitglied des Lions Clubs Kronberg. Er weiß, wie dringend Geld gebraucht wird, um die Heilungs- und Pflegekosten und anschließend alle erforderlichen Krankengymnastik- und Reha-Maßnahmen zu finanzieren, ehe die Kinder wieder in ihre Heimat zurückgebracht werden.

Die andere Hälfte kommt im Rahmen der Aktion „F.A.Z.-Leser helfen“ dieses Jahr Menschen und Familien in Frankfurt zugute. Finanziell gefördert werden das Projekt „Loki“ der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums mit seinem Direktor Professor Dr. Andreas Reif und die Stiftung „Starke Bande“.

„Loki“ ist die Abkürzung für „Lokale niederschwellige Krisenintervention in Frankfurt“. Schon seit Jahren kämpft Reif gemeinsam mit seinem Team, um die Zahl der Suizide in Frankfurt zu senken, das Thema zu enttabuisieren und Hilfsmöglichkeiten anzubieten. In einem vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Programm wurden erstmals in Kooperation mit Gesundheitsamt, verschiedenen Krankenhäusern und Rechtsmedizin Daten zusammengetragen, um zu erfahren, in welchen Stadtteilen es besonders häufig Suizide und Suizidversuche gibt. „Frankfurt hat eine Vorreiterrolle eingenommen, Suizidprävention als kommunales Ziel zu verankern“, betont Reif.

Projektbeginn soll im Wohngebiet Mainfeld in Niederrad sein, eine Erweiterung auf die Plattensiedlung ist angedacht. Dort sollen Therapeuten vor Ort sich um Betroffene in psychischen Ausnahmesituationen kümmern. Sie können sofort erkennen, ob es sich um eine vorübergehende Krise handelt oder ob schnelle fachliche Hilfe benötigt wird, die sie vermitteln können. Durch die Corona-Pandemie, so Reif, habe sich die psychische Gesundheit vieler Menschen drastisch verschlechtert, stationär aufgenommene Patienten hätten schwerere Symptomatiken und es gebe einen Ansturm auf ambulante Dienste.

Um Familien, in denen Eltern wegen Depressionen oder Angststörungen Schwierigkeiten haben, ihren Alltag zu bewältigen, kümmert sich die von Annika Fink gegründete Stiftung „Starke Bande“. Sie möchte drei weitere Therapeutinnen anstellen und damit etwa 30 weiteren Familien im Jahr eine Chance geben, ihr Leben durch eine nachhaltige Therapie neu zu ordnen, ihre Ängste anzugehen und ihre Traumata zu bearbeiten, damit sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und eigenständig meistern können. Wegen der Corona-Pandemie sei die Zahl der hilfsbedürftigen Familien drastisch gestiegen, weiß Fink: Was vorher in einem Monat an Anfragen kam, gehe jetzt innerhalb einer Woche bei ihr ein. Auffällig in die Höhe geschnellt sei die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit ausuferndem Medienkonsum, Essstörungen und Selbstverletzungen.

Das spezielle Konzept der Stiftung „Starke Bande“ sieht vor, dass die Therapeutinnen direkt in die Familien gehen und dort viel effizienter wirken können. Außerdem gibt es spezielle präventiv ausgerichtete Programme für Kinder, in denen diese Kontakt zu gleichaltrigen Betroffenen finden, gemeinsam mit Betreuern kochen und spielen können, damit sie nicht gleich wieder in alte Strukturen zurückfallen. Ein weiteres Projekt, das durch die Spendengelder vorangetrieben werden soll, richtet sich an Frauen aus afrikanischen Ländern. Sie haben zumeist in Frankfurt wenige Kontakte, finden oft keine Arbeit und ihre Ressourcen und Fähigkeiten gehen der Gesellschaft damit verloren. „Diese Power wollen wir auffangen“, so Fink. Sie möchte für die Kinder dieser Frauen Betreuungsplätze schaffen und sie in Minijobs vermitteln.

Am Benefiz Golfturnier werden in diesem Jahr etwa 50 Spieler teilnehmen. Nach dem sportlichen Wettkampf erwartet sie ein unterhaltsames Abendprogramm mit Empfang, Dinner und Siegerehrung im Casino des Golfclubs. Dazu gibt es wieder eine reichhaltige Tombola, bei der wertvolle Sachpreise und Gutscheine zu gewinnen sind. Zu den Hauptsponsoren des Benefiz Golfturniers gehören in diesem Jahr B & K BMW Niederlassung Kronberg, Société Générale, Mercuri Urval GmbH Wiesbaden, Avalon Premium Cars Gmbh Kronberg, Schneider Bauelemente GmbH, Claus Blumenauer Immobilien Königstein, Blumenauer Consoling Bad Soden, Frankfurter Vermögen AG, Source For Alpha AG Frankfurt, Stanton Chase Bad Homburg v.d.H. und Frankfurter Volksbank.



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