FDP und Grüne wollen Baufeld V zum „Klimaquartier“ entwickeln

Kronberg. – Freie Demokraten und die Grünen wollen gemeinsam das sog. Baufeld V zum „Klimaquartier-Kronberg“ entwickeln, einem „Bauprojekt mit Vorbildcharakter“, wie sie sich ausdrücken. Aus diesem Grund haben die beiden Fraktionen im Klimabeirat ein Thesenpapier vorgestellt und dafür „großen Zuspruch erhalten“, wie sie informieren.

„Wir haben am Bahnhof die Chance, etwas wirklich Wegweisendes zu schaffen“, begeistert sich Holger Grupe, Vorsitzender der FDP Kronberg. „Wir stellen uns ein modernes und extrem innovatives Quartier vor, das sogar klimapositiv ist und neueste Ideen in puncto Klimaschutz, Materialverwendung und Ressourcennutzung realisiert.“

Beide Parteien überschreiben ihr Vorhaben mit sozial-ökologischem Bauen. Der grüne ASU-Vorsitzende Udo Keil ergänzt daher: „Von den neu entstehenden Wohneinheiten auf den Baufeldern V sollen jeweils ca. 40 Prozent geförderter Wohnraum sein und ca. 40 Prozent bezahlbarer Wohnraum, mit einer maximalen Nettokaltmiete von 11 Euro pro Quadratmeter. Der soziale Aspekt ist uns hier ganz wichtig.“ Inspiriert wurden die Kommunalpolitiker beispielsweise vom Rathaus in Freiburg, Europas größtem Plusenergiehaus, dem Aktiv-Stadthaus in Frankfurt, der Jenfelder Au in Hamburg, die innovative Konzepte rund ums Wasser umsetzt, aber auch dem in Kreuzberg geplanten Holzhochhaus sowie genossenschaftlichen Objekten wie WagnisArt in München, berichten sie.

Beide Parteien betonen, ein Areal schaffen zu wollen, das auch für andere Kommunen, aber auch private Bauherren, zum Vorbild werden kann und erhoffen sich einen Architektenwettbewerb, der vor allem ambitionierte Innovatoren im Bereich Klimaschutz anspricht. Udo Keil ergänzt: „Das Areal am Bahnhof ist aufgrund seiner Lage prädestiniert dazu, auf den ÖPNV zu setzen, daher wollen wir hier eine maximale Ausnutzung, und zwar ohne Tiefgarage und Parkplatzflut.“

„Bezahlbares Wohnen und Ökologie in Einklang zu bringen steht heute nicht mehr im Widerspruch“, ist Grupe überzeugt „Bei weiter steigenden Energiepreisen ist ein Positiv-Energie-Projekt zusehends auch finanziell attraktiv, und zwar für Eigentümer und für Mieter. Also eine Win-Win-Win-Situation für Stadt, Bürger und Umwelt.“ Grupe abschließend: „ Die Grünen und wir drängen unisono auf eine zügige Umsetzung noch in dieser Wahlzeit und hoffen, dass dieses Projekt nicht von den ewig Gestrigen zerredet wird.“ (mw)



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