Milberg – eine außergewöhnliche Feuerwehr-Führungskraft

Kronberg (mw) – Bürgermeister Klaus Temmen lobte in seinem Grußwort im Rahmen der Hauptversammlung der Kronberger Feuerwehr das „hervorragende ehrenamtliche Engagement“ der Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden. „Sie sind Tag und Nacht unterwegs, um Leib und Leben unserer Bürger zu schützen“, sagte er. Zur anstehenden Nachfolge von Gunnar Milberg merkte er an, dass es sich um einen „äußerst verantwortungsvollen Posten“ handele, eine „herausgehobene Position“, die Milberg quasi täglich 24 Stunden lang an 365 Tagen im Jahr ausgefüllt habe. Vonnöten seien fachliches Know-how genauso wie die Erarbeitung von Strategien, Kommunikation, Sozial- wie auch Führungskompetenz. Über das alles verfüge Gunnar Milberg, als glückliche Fügung sogar noch gepaart mit kommunalem Haushaltswissen. Trotzdem wollte der Bürgermeister und ehrenamtliche Brandschutzdezernent die Messlatte für dessen Nachfolge nicht zu hoch hängen. „Es steht ein tolles Führungsteam bereit“, sagte er und kündigte eine offizielle Verabschiedungsfeier für Gunnar Milberg an. „Deshalb gibt es heute auch noch keine Abschiedsrede“, sagte Temmen, der auch an den frisch gewählten Nachfolger von Gunnar Milberg, Thorsten Nuhn, kurz sein Wort richtete. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Thorsten Nuhn, sagte er.

Eine umfängliche Lobesrede sollte es an diesem Tag schließlich aber dennoch geben, und zwar vom Leiter der Bad Homburger Feuerwehr, Daniel Guischard. Er würdigte Milberg als „außergewöhnliche Feuerwehr-Führungskraft“. Milberg habe 29 Jahre lang mit großem persönlichen Einsatz und Engagement, mit Weitsicht und Nachdruck und dennoch immer mit großer Verbindlichkeit und Kameradschaft die Kronberger Feuerwehr geführt und geprägt. Beginnend als Jugendfeuerwehrwart ab 1986, über das Amt des stellvertretenden Wehrführers der Feuerwehr Kronberg von 1991 bis 2001, trägt er neben seinem Wirken als Kreisausbilder und Kassierer im Vorstand des Feuerwehrvereins seit 2001 die Gesamtverantwortung für die Kronberger Feuerwehr, sagte er. Die Vita sei schnell vorgetragen, zu schnell jedoch träten hierbei die Belastungen und der Zeitaufwand für ein solch verantwortungsvolles Ehrenamt wie das eines Stadtbrandinspektors in den Hintergrund. Milberg sei eine „herausragende Führungspersönlichkeit“, und das nicht nur in Kronberg, sondern im gesamten Hochtaunuskreis und in Hessen. Er stehe mit seiner Arbeit für Verlässlichkeit und Kontinuität, Werte, die in der heutigen hektischen Zeit immer seltener würden. Milberg habe all die Jahre all sein Wissen und seine Arbeitskraft in sein Ehrenamt und damit in die Kronberger Feuerwehr eingebracht. Moderne Fahrzeugkonzepte seien hier gute Beispiele. „Aber auch auf Landesebene der hervorragende Katastrophenschutz, die Einführung von Kindergruppen als wichtige Nachwuchsorganisation, die Schulprojekte und die Erweiterung der Landesfeuerwehrschule sind untrennbar mit Gunnar Milberg verbunden“, betonte Guischard in seiner Rede. Mit Gunnar Milberg habe man in Hessen eine überaus glückliche Fügung gehabt, fügte er hinzu. „Eine tief im Ehrenamt verwurzelte, persönlich und charakterlich in der Freiwilligen Feuerwehr beheimatete Führungspersönlichkeit in herausragender Stelle – auf einen solchen Menschen und Kameraden werden wir lange warten müssen.“ Abschließend gratulierte Guischard Temmen zu „einem solchen Stadtbrandinspektor und zu einer solchen schneidigen und vor allem leistungsstarken und zuverlässigen Feuerwehr.

Für diese „großartige ehrenamtliche Arbeit“ bedankte sich auch der DRK-Ortsvereinsvorsitzende Oliver Reis in seinem sich anschließenden Grußwort. „Sein Nachfolger wird wohl in große Fußstapfen treten müssen“, befand er. Vereinsringvorsitzender Hans-Willi Schmidt dankte nochmals allen Einsatzkräften für ihre große Verantwortung, die sie für die Bürger dieser Stadt übernehmen. Ihr Einsatz Tag und Nacht, um Menschenleben zu retten, könne nicht hoch genug geschätzt werden, sagte er. Das verlange ihnen einiges an Energie ab, aber auch Unerschrockenheit und Nervenstärke, bei all den Schreckensszenarien, die ihnen mancher bei Einsätzen mitunter bieten würde.



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