Roth: KfB versucht Umsetzung des ENEA Konzeptes zu verhindern

Kronberg. Die Kronberger Real KG nimmt die Äußerungen der KfB im Kronberger Boten vom 19. Mai zum Anlass, diese „kritisch zu hinterfragen“ und appelliert an die KfB, „Verantwortung für die Planungen im Bahnhofsbereich zu übernehmen“. Frederik Roth, Geschäftsführer der Real KG und Eigentümer des Bahnhofsgebäudes, dazu: „Entweder haben hier einige Stadtverordnete ein eklatant schlechtes Gedächtnis oder sie wollen gar die bereits beschlossenen Planungen zum Bahnhofsumfeld ganz bewusst hintertreiben?“

Zum Hintergrund: Die Stadtverordnetenversammlung hatte vor einem Jahr der Freiflächenplanung zum Bahnhofsquartier und der Masterplanung von Enzo Enea mit Mehrheit zugestimmt und den Magistrat gebeten, eine integrierte Planung vorzulegen, die die Planung des Büro Enzo Enea und die Planung des Busbahnhofs (Halteflächen, Wegebeziehungen, Dächer der Haltestellen, Fahrradgarage etc.) eng miteinander verzahnt und ergänzt. „Die KfB war damals mit ihrem Versuch gescheitert, die Umsetzung des ENEA Konzeptes am Bahnhof zu verhindern und Alternativplanungen zu fordern“, betont Roth. „Auch hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die Masterplanung Enzo Eneas als Grundlage für die weiteren, vertiefenden Planungen im Bereich des Bahnhofsumfelds zu berücksichtigen und entsprechend den Möglichkeiten umzusetzen. Diesem Beschluss ist die Stadtplanung mit der Vorlage ihrer aktuellen Planungen für die Bike&Ride-Station durch das Architekturbüro Dorbritz nun nachgekommen“, so Roth. „Die REAL KG begrüße das Konzept der Stadt, das vorsieht, die Bike&Ride-Anlage in die Stützmauer zu integrieren, da durch die Erneuerung der Stützmauer aus ihrer Sicht dabei viele weitere Vorteile entstehen.“ Roth dazu: „So können dort in unmittelbarer Nähe des Platzes und der S-Bahn in einem ersten Schritt 67 Fahrradstellplätze geschaffen werden. Die Planungen der Stadt sind auch unter dem Aspekt zu bewerten, dass durch die Revitalisierung des Bahnhofsempfangsgebäudes ein zunehmender Bedarf nach Fahrradstellplätzen entstehen wird.“ Er führt weiter aus: „Es ist schon sehr bedauerlich, dass Teile der Verantwortlichen in der Kronberger Politik ein zeitgemäßes, professionelles Umfeld am Bahnhof mit fadenscheinigen Fragen zu verhindern versuchen. Vordergründige Finanzfragen werden gestellt, um sich nicht festlegen zu müssen. Und das, obwohl die KfB die Bahnhofsumfeldgestaltung und darin integriert auch unser Nutzungskonzept angeblich unterstützt.“ Teil des Gesamtkonzeptes der REAL KG für den Bahnhof sei neben der Sanierung des Bahnhofsgebäudes auch die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes und der direkt anschließenden Außenflächen auf Bahnsteigseite. „Die Stadt Kronberg, die Eigentümerin des Bahnsteigs, die Deutsche Bahn AG, und die REAL KG erarbeiten für diese Flächen ein Gestaltungskonzept. Dieses sieht u.a. eine Neuzonierung und Neugestaltung der Bahnsteigfläche als Außengastronomie für die Bahnhofsnutzung vor.“ Die REAL KG dankt nun der Stadtplanung für den Entwurf zur Bike&Ride-Station und des Umfelds: „Mit einer Verbreiterung der Bahnhofsstraße, der Haltestellenüberdachung und Schaffung eines Vorplatzes als ,shared space‘ schaffen wir eine Gestaltung, die hohe Qualität aufweist. Das ist für das Entrée unserer Stadt, aber auch für das Nutzungskonzept für den Bahnhof sehr bedeutend.“

Roth sieht das Nutzungskonzept für den alten Bahnhof durch die KfB jetzt gefährdet: „Der Vorschlag von KfB und Teilen des Magistrats, die ansprechende Optik der Stützmauer am Bahnhof auch ohne dahinterliegende B&R-Garage umzusetzen, steht in klarem Widerspruch zum Stadtverordnetenbeschluss vom 21. Juni 2021“, so Roth verärgert. Daran änderten „laienhafte Vorschläge zu Alternativstandorten, so beispielsweise auf einer Fläche entlang der Gleise gegenüber des Lokschuppens oder ergänzend im Bereich des ehemaligen Steinbruchs, nichts“. Das sei nicht verantwortungsvoll.

Dass die KfB nun eine Alternative mit nur ca. 30 Fahrrad-Stellplätzen hinter dem Gleis 3 im Bereich des offen gelegten Winkelbachs in die Diskussion eingebracht hat, kann Frederik Roth nicht nachvollziehen: „Diese Überlegungen gehen am Thema vorbei. Die Mitglieder der KfB scheinen offensichtlich weder die Zusammenhänge des Masterplans von ENEA Landart, noch die langfristige Bedeutung eines ÖPNV-Konzeptes für das Bahnhofsquartier, noch die damit verbundenen Konsequenzen für unser Kronberg, verstanden zu haben. Und in der Planung der Stadt zum Winkelbach und zum Busstandort (,Fidelity‘) ist klar erkennbar, dass Fahrradstellplätze dort weder sinnvoll noch möglich sind. Am Ende sind wir sehr gespannt, wie und wo die Stellplätze nun untergebracht werden, da davon ja auch vieles abhängt.“

Frederik Roth ist sich sicher, dass die Kronberger Bürgerinnen und Bürger auch mit der Lösung einer Bike&Ride-Station im Hang einverstanden sein werden und führt aus: „Ich werde als Bauherr immer wieder gefragt, wann der alte Bahnhof denn endlich fertiggestellt werden kann? Dazu kann ich nur sagen, dass das erst möglich sein wird, wenn die vorliegende Umfeldgestaltung beschlossen und umgesetzt worden ist. Die Störfeuer von KfB und Teilen des Magistrats helfen dabei nicht, sie gefährden mein Projekt. Es bleibt daher sehr zu hoffen, dass die Stadtverordneten diese Verhinderungstaktik erkennen und ihr eine klare Absage erteilen.“ So hofft Roth, dass der Antrag der Stadtplanung in der Stadtverordnetenversammlung nun eine klare Mehrheit gefunden hat und damit dann auch der Förderantrag gestellt werden und er bis 2024 umgesetzt werden kann. (mw)



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