Kronberg (pu) – Es war ein bitterkalter Samstagnachmittag vor dem vierten Advent, umso herzerwärmender der vorweihnachtliche Einsatz. In Anknüpfung an die 2020 aus der Taufe gehobene Tradition überreichte eine vierköpfige Delegation des Thäler-Kerbe-Vereins (TKV) sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch dem Leitungs- und Pflegepersonal des DRK-Alten- und Pflegeheims Kaiserin-Friedrich-Haus (KFH) erneut eine Kiste mit 125 gefüllten kleinen Weihnachtstütchen. Deren Inhalt war das verführerisch duftende Ergebnis einer Auswahl der Lieblingsplätzchenrezepte von knapp 20 TKV-Hobbybäckerinnen und -bäckern, die an den Tagen zuvor die Ausstechförmchen herausgeholt und die heimischen Backöfen angeheizt hatten. Unter anderem produzierten sie in Eigenarbeit Vanillehörnchen, Zimtsterne, Butter-, Schwarzweiß- und Spritzgebäck, Kokosmakronen und Rumkugeln als süßen Weihnachtsgruß und untermauerten damit einmal mehr ihre tiefe Verbundenheit zur Pflegeeinrichtung, die den Menschen, die nicht mehr alleine in ihren früheren vier Wänden leben können, ein neues Zuhause gibt. Bekanntlich wird im Kaiserin-Friedrich-Haus jeden Tag alles dafür getan, dass seine Bewohner dies so erleben.
Zurück geht dieses Zusammengehörigkeitsgefühl auf eine Initiative des Thäler Bürgermeisters des Jahres 1979, Georg Briehn, der noch im gleichen Jahr als Vorsitzender an die TKV-Vereinsspitze rückte, bis 1993 amtierte und diese 14 Jahre durch nachhaltige Entscheidungen prägte. Zum einen nahm dem Gedanken des 1967 gegründeten Vereins Rechnung tragend, eventuelle Überschüsse aus den Einnahmen der Thäler Kerb karitativen und sozialen örtlichen Einrichtungen zukommen zu lassen, unter seiner Regie Schritt für Schritt die Idee eines festen „Patenkindes“ Formen an. Dies vor Augen und weil in diesem Altenheim ganz besonders viele ältere Kronberger leben, wurde Briehn 1984 beim guten Geist und damaliger Leiterin des Kaiserin-Friedrich-Hauses, Irmgard Böhlig, vorstellig. Die Frage, ob dort unter Umständen Bedarf für das eine oder andere Mehrwertbringende sei, war rasch mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Gemäß nachfolgendem Beschluss der TKV-Mitglieder ist diese richtungsweisende Entscheidung längst in der Vereinssatzung fest verankert. Dort heißt es wörtlich, dass ein großer Teil des Erlöses aus dem Volksfest karitativen und sozialen Einrichtungen, insbesondere dem Kaiserin-Friedrich-Haus des Deutschen Roten Kreuzes, zur Verfügung gestellt wird.
Als würdiger Rahmen zur Spendenübergabe wurde ein jährlich stattfindender gemeinsamer Kaffee-Nachmittag mit den Heimbewohnern vereinbart. Anfangs haben die Frauen des Thäler-Kerbe-Vereins die Kuchen und Torten direkt in der Küche des KFH gebacken. Seit einiger Zeit ist man von dieser Praxis jedoch abgewichen, die TKV-Mitglieder lassen inzwischen die heimischen Backöfen glühen und bringen die feinsten Kuchen- und Tortenkreationen mit.
Weil der gemeinsame Kaffeenachmittag während des strikten coronabedingten Zutrittsverbots zweimal nicht stattfinden konnte, entstand als kleine Entschädigung für die schmerzlich vermisste verbrachte Zeit vor drei Jahren die Idee des Plätzchengrußes, die inzwischen ebenfalls zur lieb gewonnenen Tradition zählt.
Dieses Mal waren es TKV-Vereinschef Volker Müller, der amtierende Thäler Borjermaaster Philip Weidmann, der 1. Kassierer Roland Mausolf und die 1. Pressewärtin Barbara Käfer, die verbunden mit den besten Wünschen für die kommenden Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel die Plätzchen an Jasmine Berghaus (Leitung Sozialer Dienst und Tagespflege) und Szabina Peter (Mitarbeiterin Betreuung) übergaben. Aufgrund ihres Umzugs und frischer Mutterschaft konnte die amtierende Miss Bembel, Sandra Funck, leider nicht dabeisein.
Auf das Wiedersehen bei weitaus wärmeren Temperaturen im Rahmen der nächstjährigen Thäler Kerb im Juli in der Staagass freuen sich alle bereits zum aktuellen Zeitpunkt. „Die Thäler Kerb findet statt“, lässt TKV-Vereinsboss Volker Müller daran nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen.
