Kronberg (kb) – Schon einige Pandemien hat die Burg in den vergangenen Jahrhunderten erlebt als da waren mehrmals die Pest oder der Typhus, den Soldaten am Ende der napoleonischen Kriege nach Kronberg einschleppten. Direkt nach dem Ersten Weltkrieg wütete die spanische Grippe und jetzt müssen wir uns mit dem Coronavirus auseinandersetzen. Aber auch diesen Erreger wird die Burg überstehen, wenn auch das Kronberger Wahrzeichen zunächst erst einmal voraussichtlich bis zum 19. April geschlossen bleiben muss. Eigentlich sollte die Burgsaison 2020 mit dem beliebten Frühlingsfest am 25./26. März eröffnet werden. Doch COVID-19 bedingt musste es kurzfristig abgesagt werden. Damit waren all die Planung und viele Arbeit umsonst, welche die ehrenamtlichen Mitglieder des Burgvereins bereits in die Vorbereitung des Festes investiert haben.
Dennoch ist das Leben hinter dem ungewollt geschlossenen Burgtor keineswegs komplett zum Erliegen gekommen. So wurde vor einigen Tagen die frisch gedruckte burgzeit’20 mit dem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm für dieses Jahr angeliefert. Sobald der Burgbetreib wieder hoffentlich bald nach Ostern anläuft, sollen die rund 10.000 Exemplare dann zügig in Kronberg und Umgebung verteilt werden. Der Arbeitskreis Außengelände hat bereits Anfang März die Grünbereiche dank eines umfassenden Frühjahrsputzes auf Linie gebracht. Derzeit wird an einzelnen kleineren Projekten gearbeitet. Bei 18.000 Quadratmeter Freifläche ist dabei der verlangte Sicherheitsabstand von den Aktiven leicht einzuhalten. Außerdem steht die Überlegung im Raum, künftig mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie enger zusammenzuarbeiten, nachdem Anfang März einige Vogelkundler auf den Burghügel gekommen waren um hier die abwechslungsreiche Vogelwelt näher unter die Lupe zu nehmen.
Im Kassenhaus der Burg ist inzwischen die Inneneinrichtung erneuert worden. Hier steht jetzt das Einräumen der Regale auf der Agenda.
Gottlob schreitet die schon viele Male aus verschiedenen Gründen verschobene Restaurierung des Prinzenturms endlich trotz COVID-19 voran. Derzeit werden die Gefache des Fachwerks ausgemauert. Danach soll es zügig mit den Renovierungsmaßnahmen im Innern des Turms weitergehen. Daneben ist inzwischen das Baugerüst unterhalb der Mittelburg eingerichtet worden, um in nächster Zeit die schadhaften Stellen im Bereich der alten Stadtmauer, soweit sie auf dem Burggelände verläuft, ausbessern zu lassen.
Jetzt warten die Burgvereinsmitglieder sehnlich darauf, dass das Programm der burgzeit’20 möglichst bald anlaufen kann.