Auf 50 Prozent Leuchtkraft gedimmt

Oberursel (ow). Die Stadt beschäftigt sich aktuell intensiv mit der Frage nach sinnvollen Möglichkeiten der Energieeinsparung. Seit gestern gilt dabei die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ des Bundes, die insbesondere auch die Kommunen betrifft. Deshalb werden einige Maßnahmen mit sofortiger Wirkung umgesetzt, andere sind weiter in der Prüfung.

Die Stadt hat in den vergangenen Jahren erheblich in die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen und damit auch in die Reduzierung des Stromverbrauchs investiert. Diese Beleuchtungsform kann auf verschiedene Niveaus gedimmt werden, wovon Oberursel ab sofort, abgestimmt mit der Stadt Bad Homburg, Gebrauch machen wird. Ab jetzt ist die Straßenbeleuchtung in der Zeit von 20 bis 6.30 Uhr auf 50 Prozent Leuchtkraft gedimmt.

Bürgermeisterin Antje Runge berechnet die Einsparung wie folgt: „Mit der früheren Dimmung der Straßenbeleuchtung sparen wir 44 000 Kilowattstunden Energie auf das Jahr gerechnet ein, das entspricht in etwa dem Jahresenergiebedarf von 13 Haushalten. Wichtig ist für uns, dass diese Maßnahme das Sicherheitsempfinden der Einwohner nicht beeinträchtigt. Es wird keine dunklen, unbeleuchteten Flächen geben, auch wenn insgesamt die Helligkeit reduziert ist.“ „Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine müssen wir uns der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe stellen, den Energieverbrauch durch eine Vielzahl von Maßnahmen massiv und nachhaltig zu reduzieren“, so Antje Runge.

Dazu werden städtische Gebäude und Baudenkmäler nicht mehr beleuchtet, wie auch die Brunnen und die vorhandenen Umwälzanlagen abgeschaltet. In der kalten Jahreszeit wird die Raumtemperatur in den Büros auf maximal 19 Grad Celsius abgekühlt, dort, wo körperliche Arbeit geleistet wird, wird die Temperatur noch weiter abgesenkt. Waschbecken, die überwiegend dem Händewaschen dienen, werden, sofern dem keine Hygienevorschriften oder technische Einschränkungen entgegenstehen, kein Warmwasser mehr haben. Ausnahmen gibt es beim Heizen und dem warmen Wasser beispielsweise in Kindertagesstätten.

Andere Themen wie Potenziale der Energieeinsparung bei städtischen Veranstaltungen, die Reduzierung des Energiebedarfs in städtischen Liegenschaften, die öffentlich oder privat genutzt werden, durch geeignete Maßnahmen und Maßnahmen zur Energieeinsparung im Sport- und Freizeitbereich werden derzeit danach geprüft, welche Einsparung möglich ist oder wo Alternativen zum Einsatz kommen können. Dabei geht es nicht nur um die Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen. Langfristig muss die Frage der künftigen Beheizung kommunaler Liegenschaften alternativ zu fossilen Brennstoffen überlegt werden. Aktuell gibt es zum Beispiel nur die städtische Kindertagesstätte „Waldzwerge“, die mit Holzpellets beheizt wird. Gleichzeitig steht auch die Nutzung von Solarenergie im Fokus der Überlegungen, um die aktuellen Brennstoffabhängigkeiten zu reduzieren.

„Mir ist ein einheitliches Vorgehen des Konzerns Stadt mit der Stadtverwaltung, den städtischen Gesellschaften und dem BSO, der für die städtischen Liegenschaften verantwortlich ist, bei diesem Thema sehr wichtig. Wir müssen unserer Vorbildfunktion gerecht werden und bei der Energieeinsparung vorangehen. Wir wissen auch heute noch nicht konkret, wie sich die Marktlage in den kommenden Monaten entwickeln wird. Aber klar ist: Jede eingesparte Kilowattstunde Strom oder Gas reduziert den Energiebedarf und entlastet das Budget“, so Runge. „Wir arbeiten aktiv an einer Vielzahl von weiteren Einsparüberlegungen. Zunächst identifizieren wir, welche davon in der Umsetzung nachhaltig wirken.“



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