In der Adenaueralle starten diese Woche Pflegemaßnahmen

Einzelne weiße Blüten erinnern an das prächtig-bunte Blumenbeet, das hier ebenso wie im Hintergrund beim Märkerding-Gedenkstein und an anderen Stellen zum Hessentag angelegt, aber in der Folgezeit wiederholt mit dem Rasenmäher „gepflegt“ wurde.     Foto: Bachfischer

 

Oberursel (ach). Die Adenauerallee befindet sich in einem traurigen – manche Besucher der Grünanlage sprechen von einem „verwahrlosten“ – Zustand. Zähe Halme wachsen, wo einst Rasen war, in den prächtigen Blumenbeeten, die zum Hessentag angelegt worden waren, kämpfen sich vereinzelte Blüten durch Dickicht ans Licht. Keine zehn Jahre ist es her, seit die millionenschwere Grundsanierung der Allee und der Ersatz der alten Kastanien durch junge, mittlerweile vor sich hin kränkelnde Bäume damit gerechtfertigt wurde, die Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt sei die Visitenkarte Oberursels. Immerhin wurde die Wiese vor den „Autos in der Allee“ jedes Jahr gemäht. Da die Veranstaltung in diesem Jahr ausgefallen ist, bleibt die Anlage bisher dem Wildwuchs überlassen.

Seit der Corona-Pandemie habe der BSO in den kritischen Geschäftsprozessen (Kläranlage, Bestattung, Abfallwirtschaft, Verkehrssicherungsmaßnahmen, Kfz-Werkstatt und Rechnungswesen, dazu in der Stadtreinigung, auch wenn diese kein kritischer Geschäftsprozess, aber wichtig für das Empfinden von Ordnung und Sicherheit in der Bevölkerungsei, im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet, heißt es in einer Erklärung des BSO auf Anfrage der Oberurseler Woche. Damit soll sichergestellt werden, dass sich möglichst kein Corona-Fall im Betrieb ereigne. Die Teams der Grünpflege seien den kritischen Geschäftsprozessen zugeordnet worden, wodurch im März und April nur sehr begrenzte Grünpflegemaßnahmen im Rahmen der Verkehrssicherung stattfinden konnten.

In einer zweiten Phase der Corona-Pandemie soll der Zwei-Schicht-Betrieb so modifiziert werden, dass die nicht kritischen, aber doch für das Stadtbild so wichtigen Pflegemaßnahmen in der Adenauerallee wieder durchgeführt werden können. „Damit beginnen wir in dieser Woche.“ Was die Sorge um die Bäume und die Baumschnittarbeiten Ende April/Anfang Mai angeht, wird vom BSO versichert, dass alle Kollegen aus der Baumpflege gelernte, fachkompetente Mitarbeiter mit jahrzehntelanger Berufserfahrung seien. Bei den Pflegemaßnahmen handle es sich schwerpunktmäßig um Totholzentfernung und Beseitigung von Stammbewuchs. Bei den Pflegemaßnahmen komme es unter anderem zum „Ableiten“. Dabei werde nicht nur die schadhafte Stelle entfernt, sondern es müsse weiter in Teile des gesunden Holzes geschnitten werden, sodass auch teilweise größere Äste fallen. Ein Sommerschnitt sei grundsätzlich nicht verkehrt, da er teilweise von den Bäumen besser angenommen werde. Bei etwa 10 000 innerstädtischen Bäumen sei es allerdings nicht immer möglich, jeden einzelnen Baum an einem zu 100 Prozent idealen Zeitpunkt zu pflegen.

Bei den ringförmigen Löchern um die Kastanien handle es sich um Bodenverbesserungsmaßnahmen mit einem Spezial-Substrat, das eine höhere Wasserspeicherkapazität aufweise. Da es für den teilweise vorherrschenden Bakterienbefall kein zulässiges Pflanzenschutzmittel gebe, erhoffe sich der BSO davon eine positive Entwicklung der Bäume. Sollte die Maßnahme anschlagen, würden alle Bäume damit ausgestattet.

Vor Corona sei jedes Jahr viel in die Pflege der Beete und des Straßenbegleitgrüns gesteckt worden. Im Rahmen eines Grünflächenkatasters werde an einem Konzept gearbeitet, wie unter erschwerten Bedingungen auch die Pflegeprogramme in guter Qualität durchgeführt werden könnten. Unkrautvernichter, vor allem Glyphosat, würden seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Wahrnehmbare Schädigungen seien hauptsächlich auf die Markierung der Hunde zurückzuführen.



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