Adventsmarkt mit „Versackpotential“

Besinnlich in den Advent: Diakon Mathias Wolf segnet den Adventskranz im Gemeindezentrum St. Crutzen. Foto: sem

Oberursel (sem). „Wir sagen Euch an den lieben Advent.“ Lauter als manche Gemeinde im Gottesdienst begrüßen die rund 50 Anwesenden im Gemeindezentrum St. Crutzen die adventliche Zeit. Feierlich entzündet Diakon Mathias Wolf die erste Kerze und gibt einen meditativen Impuls zum Thema „Warten“, der zum Nachdenken anregt. „Wir warten nicht gerne“, stellt er zunächst fest. Die Folgen dieser Ungeduld könnten bisweilen schwerwiegend sein, wie man an Unternehmen sehen könne, die durch Schnelligkeit mehr verlieren als gewinnen. „Auf den richtigen Moment muss man warten können.“ Es gehe um Muße – Zeit und Ruhe, um etwas zu tun – um Mußestunden, vor allem in den Wochen vor Weihnachten.

Solche Mußestunden verbringen die Besucher des traditionellen Adventsmarkts St. Crutzen. Seit fast 20 Jahren findet er alljährlich in Kooperation mit der evangelischen Versöhnungsgemeinde, den beiden Kindergärten, der Grundschule, dem Internationalen Bund sowie „fast allen Weißkirchener Vereinen“ statt, berichtet Elke Benner vom Ortsausschuss St. Crutzen. Vorher organisierte den Markt nur der Elisabethenverein. „Doch das lief irgendwann aus.“ Und so bemühte man sich um ein neues Konzept, das sich in den beinahe zwei Jahrzehnten zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Auch an diesem Tag ist der Adventsmarkt „von Anfang an gut besucht.“ Dem Besucher bietet sich ein stimmungsvolles Bild aus Ständen, Buden und Zelten, in denen Geschenkartikel, Kunstgewerbe und Köstlichkeiten zum Verschenken oder selbst Genießen angeboten werden. Zum Essen und Trinken gibt es alles, was der Gaumen in der Adventszeit begehrt. Im Gemeindezentrum erwartet die Gäste ebenfalls ein vielfältiges Angebot. Dort findet man unter anderem Handarbeiten, Plätzchen und Johannesbeerlikör mit Sahnehäubchen. Der Caritasverband informiert über seine Arbeit und bietet Wohlfahrtsmarken zum Verkauf an. Außerdem gibt es selbst gestaltete Grußkarten, überdies Adventskränze und -gestecke, Weihnachtsgebäck und -schmuck, Quittenkonfekt und auf einem kleinen Flohmarkt Geschenke für Weihnachten oder zum selbst Behalten. Zusätzlich sorgen sowohl der Kinderchor Germania als auch der Evangelische Posaunenchor Oberursel bei ihren Auftritten für adventliche Stimmung.

Angebot und Programm laden zum Verweilen ein. „Es ist quasi ein Stadtteilfest geworden“, meint Benner. So sieht es auch Bärbel Schorr vom Fädchenkreis. „Hier kennt jeder jeden.“ Daher habe der Adventsmarkt absolutes „Versackpotential.“



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