Bierliebhaber Max Weiss forscht nach dem Namen des Brauers

Oberursel (ach). Weil er „einfach mal Lust hatte“, hat Max Weiss das Stadträtsel des Vereins für Geschichte und Heimatkunde in der Oberurseler Woche vom 5. März gelöst und wurde gleich beim ersten Versuch als Gewinner gezogen. Gefragt war nach dem Namen eines Bierbrauers, dessen Grabstein im Museum steht. Da war der Ehrgeiz in dem Liebhaber des blonden Gerstensafts entbrannt. Er begann im Internet zu forschen und wurde fündig im historischen Gaststättenverzeichnis von Heidi Decher, die das Rätsel des Geschichtsvereins auch gestellt hatte.

Max Weiss entstammt dem bekannten Unternehmen Weiss Chemie und Technik in Haiger, das aus der 1815 von seinem Vorfahren Philpp Carl Weiss am Lohgraben in Haiger errichteten Leimsiederei hervorgegangen ist. Seit 1890 diente eine eigens erbaute Walkmühle als Wohn- und Fabrikgebäude. Nachdem es den Ingenieur Max Weiss vor 38 Jahren beruflich nach Frankfurt verschlagen hatte und er vor 30 Jahren nach Oberursel zog, fühlte er sich deshalb gleich wohl in der Stadt mit dem Urselbach und den einst zahleichen Mühlen, die sich ebenfalls vielfach zu modernen Industriebetrieben gewandelt haben.

Zwar fand er in Oberursel nicht mehr die Vielzahl an Brauereien, die es im 18. und 19. Jahrhundert gegeben hatte, aber „immerhin haben wir das Brauhaus und neuerdings ja auch einige kleine Braustätten“, sagt Weiss, der auch Bierexperimente jenseits der strengen Grenzen des deutschen Reinheitsgebots schätzt: „Wir haben im Urlaub in Dänemark einen Hausbräu kennengelernt, der war einfach wundervoll“, schwärmt er. Und er genießt nicht nur gutes Bier, er versteht es auch zu zapfen, etwa beim Brunnenfest für den Verein Windrose, dessen Mitglied er ist.

Gern besucht Weiss hin und wieder auch Vorträge des Geschichtsvereins, doch sein großes Engagement gehört der evangelischen Versöhnungsgemeinde: „Solange ich beruflich eingespannt war, gab es kaum Zeit für Hobbies, aber als ich 2015 in Rente gegangen bin, habe ich mich für den Bauausschuss der Versöhnungsgemeinde aufstellen lassen. Da gibt es eine ganze Menge zu tun.“ Schließlich ist es dem Vater zweier erwachsener Kinder wichtig zu betonen, dass trotz seiner Herkunft aus dem Drei-Länder-Eck – Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen – reines Hessenblut durch seine Adern fließt: „Natürlich liebe ich einen guten Äppelwoi genauso wie ein süffiges Bier!“

Dass es diesmal kein Foto von der Gewinn-übergabe gibt, ist der derzeitigen Infektionsgefahr geschuldet. In Absprache zwischen dem Gewinner, dem Verein für Geschichte und Heimatkunde sowie dem Hochtaunus Verlag wurde auf die Zusammenkunft verzichtet. Heidi Decher hat Max Weiss seinen Gewinn bereits zukommen lassen.

Max Weiss ist der Gewinner des Stadträtsels vom 5. März. Foto: privat



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