Enttäuschung in der OBG über Beschlüsse zur „Josefstadt“

Oberursel (ow). Enttäuscht zeigt sich die Oberurseler Bürgergemeinschaft (OBG) über die zur sogenannten „Josefstadt“ getroffenen Beschlüsse der Regionalversammlung vom Freitag. Es sei zwar nachvollziehbar, dass die Regionalvertreter sich nicht verbindlich äußern wollten, da zu keinen anderen Flächen des neu aufzustellenden Regionalplans verbindliche Festlegungen vorgesehen waren. Doch nur ein endgültiger Beschluss hätte für die nötige Klarheit sorgen können.

Die OBG-Fraktion im Stadtparlament hatte die Sitzung der Regionalversammlung am Freitag im Frankfurter Römer mit einer Abordnung verfolgt. „Gewiss wurde mit großer Mehrheit ein Kompromiss gefunden, der deutliche Hürden für eine Bebauung westlich der A5 auferlegt“, bestätigte Fraktionsvorsitzender Georg Braun. „Aber wenn sich jetzt alle als Urheber des Kompromisses feiern, hinterlässt das angesichts der Unterschiedlichkeit der Meinungen im Vorfeld einen starken Beigeschmack.“

Lob verdient hat nach Ansicht der OBG die FDP-Fraktion in der Regionalversammlung. Im Gegensatz zur Oberurseler FDP, die es bisher vermieden habe, sich gegen eine Bebauung auf der Oberurseler Seite der A5 auszusprechen, habe die FDP in der Regionalversammlung bis zum Schluss der Diskussion versucht, einen eindeutigen und bindenden Beschluss zur Nichtbebauung für das Gebiet westlich der A5 zu erzielen, dafür allerdings eine Bebauung östlich der A5 zuzulassen. Steinbachs Altbürgermeister Stefan Naas habe eindrücklich vor Hintertüren gewarnt, berichtete Braun in einer Pressemitteilung.

Als einziger in Oberursel wohnender Politiker sprach Erster Stadtrat Christof Fink (Grüne) im Plenum. Er brachte die grundsätzliche Bedeutung der Klimaveränderungen in Erinnerung und so auch die zwingende Notwendigkeit, Grünflächen und Luftschneisen zu erhalten. Aus Sicht der OBG ist das ein wichtiger Aspekt. CDU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Banzer, der sich öffentlich gegen eine Bebauung auf beiden Seiten der A5 ausgesprochen hatte, blieb laut OBG der Sitzung fern.

Bei den Besuchern der OBG-Fraktion verfestigte sich die Meinung, dass sich Frankfurter und Nicht-Frankfurter in den jeweiligen Parteien gegenseitig nicht weh tun wollen. „Ein typisches Verhalten, wie wir es aus der Parteipolitik gewohnt sind,“ kommentierte Andreas Bernhardt, Fraktionsgeschäftsfürer der OBG, den Debattenverlauf.



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