In der Eppsteiner Straße beginnt die Grundwassersanierung

Oberursel (ow). Im Sommer vergangenen Jahres wurde die Sanierung einer Fläche in der Eppsteiner Straße mit Einstellung der Dampf-Luft-Injektion in den Untergrund erfolgreich beendet. Der Standort befindet sich nun in der Nachsorgephase, in der die Bodenluftabsaugung und Grundwasserhaltung weiter betrieben sowie der Standort engmaschig überwacht werden.

Im Zuge der Sanierung wurden schätzungsweise 4000 Kilogramm an leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) aus dem Untergrund entfernt. In 15 der 18 Absaugbrunnen wurde der vom Regierungspräsidium Darmstadt vorgegebene Sanierungszielwert unterschritten. Die noch vorhandenen Restbelastungen sind zum größten Teil auf die Belastung des Grundwassers mit LHKW zurückzuführen, die die Luft in den Absaugbrunnen belastet. Der Erfolg der Sanierung spiegelt sich für die Anwohner in einer teilweise kaum noch nachweisbaren LHKW-Belastung in der Raumluft. Der Betrieb von Raumluftreinigungsgeräten ist seit längerer Zeit nicht mehr erforderlich.

In der sich nun anschließenden Grundwasser-Sanierungsphase erfolgt die Behandlung von LHKW-Restbelastungen im Grundwasser mit einem „In-situ chemischen Oxidations-Verfahren“ (ISCO). Über ausgewählte Brunnen, die auf der Sanierungsfläche vorhanden sind, wird ein Oxidationsmittel – im vorliegenden Fall Natriumpermanganatlösung – in das Grundwasser gegeben. Die LHKW werden dadurch zu unschädlichem Kohlendioxyd und Chlorid oxidiert, das Permanganat zu Mangan reduziert, wie es auch natürlicherweise im Boden vorkommt. Im entsprechenden Abstand von den Eingabebrunnen wird das Grundwasser entnommen. Dadurch wird der Standort und der Sanierungsbereich gesichert, sodass kein Oxidationsmittel vom Sanierungsstandort im Untergrund wegfließen kann. Das geförderte Grundwasser wird über die Grundwassersanierungsanlage gereinigt und in die Kanalisation abgeleitet.

Das ISCO-Sanierungsverfahren hat sich nach Aussage der Stadt in der Praxis an vielen Standorten bewährt. Die Durchführung der Sanierung wurde im Rahmen eines Wasserrechtsantrags vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt. Die Erlaubnis umfasst auch eine engmaschige Überwachung der Sanierung.

Zur Durchführung der Sanierung werden Ende Mai und Anfang Juni Umbauten an der bestehenden Sanierungsanlage auf der betroffenen Fläche vorgenommen. Der Beginn der ISCO-Sanierung ist für den 4. Juni vorgesehen. Die eigentliche Sanierung mit der Eingabe des Oxidationsmittels in den Untergrund wird einen Zeitraum von weniger als zwei Wochen umfassen.

Ziel ist es, im Herbst nach erfolgreicher ISCO-Sanierung die nicht mehr benötigte Sanierungsinfrastruktur abzubauen. Zurück bleibt nur noch die Infrastruktur für die kalte Bodenluftabsaugung und die Grundwassersanierung. Beide Maßnahmen dienen dem Abbau noch vorhandener Schadstoffrestmengen im Boden und im Grundwasser. Sie sollen voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Damit wäre die Gesamtsanierung des Grundstücks erfolgreich beendet.



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