Interesse an der Wahl des Ausländerbeirats steigt

Oberursel (js). Natürlich war das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Listen, die zur Wahl angetreten sind, das Hauptthema bei der Nachbereitung. Der Zweikampf zwischen der „Internationalen Liste Oberursel“ (ILO) und der Liste 2 „Alle zusammen Oberursel“ (AZO), gleichbedeutend auch der Zweikampf zwischen den Vorkämpfern Franz Zenker (ILO) und Natalia Bind (AZO), den der Österreicher mit seinen Gefolgsleuten knapp gewann. Für seine Liste wurden am Ende 51,22 Prozent der Wählerstimmen notiert, für die der gebürtigen Russin 48,78 Prozent, mithin 2570 Einzelstimmen gegen 2448 aus dem AZO-Lager. Vielleicht war es diese personelle Zuspitzung, die das Interesse an der Wahl befördert hatte, über allem stand am Ende die stark gewachsene Wahlbeteiligung, die allgemein erfreute.

Gehörte nach der Wahl von 2016 selbst der langjährige Kämpfer Zenker an vorderster Front zu den Zweiflern an Wahl und Legitimation seines Chefpostens im neunköpfigen Gremium, weil nur 188 von 6111 Wahlberechtigten dieses Wahlrecht auch in Anspruch genommen hatten, also lediglich knapp drei Prozent, war die Stimmung in dieser Hinsicht diesmal wesentlich besser. Mit 639 abgegebenen Stimmen war der Wert um mehr als das Dreifache gestiegen, am Ende wurde mit einer Wahlbeteiligung von 9,42 Prozent wenigstens knapp an der Zehn-Prozent-Marke gekratzt. Der Einsatz, auch zuletzt im Straßenwahlkampf, habe sich gelohnt, so die einhellige Meinung, die Steigerung des Interesses ist Ansporn für alle Kandidaten, sich weiterhin in dem Gremium zu engagieren. Der Ausländerbeirat hat inzwischen Rede- und Antragsrecht in den Parlamentsausschüssen.

Die ILO bekommt im neu zusammengestellten Beirat fünf Sitze, die AZO wird von vier Frauen und Männern repräsentiert werden. Hinter der 36-jährigen Lehrerin Natalia Bind, die auch stellvertretende Vorsitzende des Landesausländerbeirats ist und die Liste AZO mitgegründet hat, sind das Urszula Wojewoda-Scherer, Elza Eiser-London und Meral Köktas. Hinter Franz Zenker, der dem Ausländerbeirat bereits zwei Wahlperioden vorsitzt, kamen Chantal le Nestour, Ljucija Zenker, Jianna Kalargali und Puya Nasseri auf die nächsten Ränge mit Sitzgarantie im Beirat. Der im Frühherbst scheidende Bürgermeister Hans-Georg Brum hatte den Ausländerbeirat nach der Wahl 2016 zu Einigkeit aufgerufen. Oberursel brauche im Hinblick auf die wachsenden Aufgaben und Probleme, damals vor allem aufgrund der Flüchtlingssituation, „einen aktiven und motivierten Ausländerbeirat und keinen zerstrittenen“.



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