Nachbar animiert Götz Remy zum Stadträtsel-Wettstreit

Er kam, sah und siegte: Stadträtsel-Gewinner Götz Remy. Foto: privat

Oberursel (ach). „Was mein Nachbar kann, das kann ich auch“, dachte sich Götz Remy. Und er konnte es tatsächlich. Stefan Brüderle - so heißt der Nachbar - hatte im Januar das Stadträtsel des Vereins für Geschichte und Heimatkunde in der Oberurseler Woche gewonnen. Also machte sich Götz Remy im Februar sofort ans Werk und gab tatsächlich ebenfalls die richtige Antwort auf die Rätselfrage. „Es war das erste Mal, dass ich mitgemacht habe. Und dann gleich gewonnen. Genau das, was ich wollte“, freut er sich.

Der Gewinner räumt ein, dass ihm der Zufall sehr zu Hilfe gekommen ist. „Ich bin zwar ein alter Orscheler, der zwar in Bad Homburg geboren ist, aber sein Leben lang im Schatten von St. Ursula gewohnt hat. Aber wenn ich einen Test in Stadtgeschichte machen müsste, würde ich wahrscheinlich nicht besonders stark aussehen“, sagt er. Doch die Februar-Frage nach der Höhe des Schillerturms zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 1905 war genau richtig für ihn. Ein guter Schulfreund von Götz Remy aus der Grundschule wohnte in der Nähe des Schillerturms und die Buben spielten fast täglich an dem historischen Bauwerk, dessen Eisenkonstruktion auf dem Sockel zu jener Zeit noch stand. „Natürlich wusste ich die Höhe nicht auf den Zentimeter genau, aber die Antwort auf solche Fragen findet man ja heutzutage leicht im Internet“, räumt Götz Remy ein.

Er findet es gut, dass das Stadträtsel auch Fragen hat, die Menschen beantworten können, deren wichtigstes Hobby nicht die Stadtgeschichte ist, wenngleich er auch scheinbar „unlösbare“ Fragen und die Antworten gern liest. „Man kriegt ja doch einiges mit, und wenn es sich um etwas handelt, was einen interessiert, dann hört und sieht man auch zweimal hin. Irgendwas bleibt immer hängen“, lacht er. Und auch wenn der „Orscheler mit Leib und Seele“, wie er sich selbst bezeichnet, weiterhin seine Freizeit lieber beim Fußball auf der Stierstädter Heide verbringt, hofft er, dass sein mutiger und erfolgreicher Ausflug in die Stadthistorie noch andere animiert, sich der Geschichte zuzuwenden. Ob er jetzt öfter das Stadträtsel löst? „Warten wir mal die Fragen ab, dann schauen wir mal.“



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