Nepal-Premiere im Rushmoor-Park

Fünf Jungs beeindrucken auf der Bühne im Rushmoor-Park: „Samaya“ aus Nepal. Foto: HB

Oberursel (HB). Es war ihre Premiere beim Orscheler Sommer. Kaum hatte die Klangprobe der fünf jungen Männer aus dem Himalayastaat begonnen, da wurde der Konzertplatz im Rushmoor-Park zur Feuchtwiese. Der Auftritt der Band „Samaya“ zog sich deshalb hin, und erst eine knapp Stunde später, kurz vor 20.30 Uhr, begann das Folkrock-Programm mit einem Liebeslied auf ihre Heimat: „Mein Nepal“.

Ihr Zuhause haben die Musiker im Alter von 25 bis 29 Jahren, weit und breit die einzige Nepali-Band, schon vor etlichen Jahren verlassen, um in Frankfurt zu studieren. Sie lernten sich auf dem Campus kennen und schlossen sich 2016 zusammen. Ihr weicher Sound, den sie mit drei Gitarren, Schlagzeug und Handtrommel erzeugen, kam gut an, wenngleich wegen des Regens nur etwa 150 Zuhörer den Weg vor die Bühne gefunden hatten. Lange Zeit mussten sie Schutz in den Zelten oder unter dem Thekendach suchen. Kein Mensch wollte nass wie ein Pudel dem einstündigen Programm folgen, zumal sich anschließend die heimische Coverband „Voll daneben“ präsentierte.

Der Auftritt der Nepali war ursprünglich schon im vergangenen Jahr geplant, doch damals gab es keinen Augusttermin mehr. Doch der Kontakt, den der Vorsitzende des Vereins Kunstgriff, Dirk Müller-Kästner, als Kunde im Bioladen am Homm-Kreisel geknüpft hatte, führte nunmehr zum erhofften Auftritt. In dem Geschäft hilft Manoj, der Trommler, aus. Der Physikstudent möchte sein Wissen nach dem Examen in seiner Heimat anwenden. Der 29-Jährige war durch ein Programmheft auf den Orscheler Sommer aufmerksam geworden. Die Musiker aus dem Land der höchsten Berge sind für jedes Engagement dankbar.

Der Kultursommer geht ins letzte Viertel und schließt am 1. September, 80 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, mit einem Friedensfest in der Adenauerallee. Der Kunstgriff hat insgesamt mehr als 40 Veranstaltungen auf die Beine gestellt und damit sowohl seine Kreativität als auch wieder sein Organisationstalent unter Beweis gestellt. Das Programm 2020 steht zwar bei weitem noch nicht, es darf aber schon verraten werden, dass auf der Bleiche ein dreitägiges Klassikkonzert im großen Zelt geplant ist.



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