Runge mit Frauenring im Gespräch

Oberursel (ow). Im Rahmen ihrer Vereinsgespräche hatte Bürgermeisterkandidatin Antje Runge einen aktuellen Austausch mit Brigitte Zimmermann, Mitglied im Teamvorstand des Deutscher Frauenrings Oberursel. Runge kennt den Verein aus dem gemeinsamen Engagement im Frauennetzwerk Oberursel. Nun ging es vor allem um die Herausforderungen in Zeiten der Corona-Pandemie. Einig waren sich die beiden darin, dass langfristig dem virtuellen Austausch aufgrund der notwendigen Kontaktreduzierung eine neue Bedeutung bei der Netzwerkpflege zukommt. Damit die Mitglieder des Frauenrings sich wieder austauschen können, würden die Mitglieder sich über eine technische Schulung zu digitalen Formaten freuen. Weiterhin könnten die Vereinsangebote wie mehrsprachige Gesprächskreise, Sport und Veranstaltungen zu gesellschaftlichen und politischen Themen online angeboten werden.

Runge schlägt dafür von städtischer Seite ein Beratungsangebot für alle Vereine vor, wie auch Hinweise und Konzepte auf der städtischen Internetseite. Runge: „Die fehlenden sozialen Kontakte im Alltag und auch der mangelnde sportliche Ausgleich erhöhen den psychischen Druck in allen Altersgruppen enorm. Der Zusammenhalt in Vereinen bietet eine funktionierende Alternative. Es muss jetzt und auch künftig allen Menschen möglich sein, Angebote in Vereinen wahrzunehmen, wozu es eine strukturierte Hilfestellung braucht.“ Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage der Chancengleichheit. Übereinstimmend wurde festgestellt, dass Frauen gerade jetzt wieder verstärkt die Verantwortung in der Familie, bei der Betreuung der Kinder oder in der Pflege übernehmen und besonders belastet sind. „Der Frauenring setzt sich für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein, für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in den Parlamenten sowie das Aufbrechen von Geschlechterklischees. Viel wurde erreicht, aber es ist noch deutlich Luft nach oben.“, findet Runge. Frauen verdienten durchschnittlich weniger Geld, und der Anteil von Frauen in Führungspositionen sei nach wie vor gering. Nach Ansicht der Bürgermeisterkandidatin könnten Frauennetzwerke wie in Oberursel helfen, mehr Chancengleichheit in Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und im Alltag zu erreichen. Laut Runge „führen Frauen nicht besser, aber anders. Sie bringen neue Perspektiven ein und es sind vor allem gemischte Teams, die für Erfolg stehen“.

Als Bürgermeisterin wolle Runge sich „dafür einsetzen, mehr Frauenbei gleichen fachlichen Voraussetzungen in Führungspositionen zu bringen. Wichtig ist dabei die Schaffung einer verlässlichen Infrastruktur zur Kinderbetreuung und die Stadtverwaltung als Vorreiter mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und der Möglichkeit, soweit wie möglich auch im Homeoffice arbeiten zu können“.“ Was in der Wirtschaft zum Teil schon gut funktioniert, solle, unterstützt durch die Digitalisierung, auch in der Verwaltung möglich sein.



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