St. Hedwig hilft Hanne Lauer, das Baumschul-Rätsel zu lösen

Hanne Lauer ist die Gewinnerin des Stadträtsels vom 2. Juni. Foto: privat

Oberursel (ach). Als sie am 2. Juni das Stadträtsel des Vereins für Geschichte und Heimatkunde in der Oberurseler Woche las, dachte Hanne Lauer zuerst an die Lumpenfabrik am Kupferhammer. „Aber was in der Überschrift angedeutet war, passte nicht dazu“, erzählt sie. So habe sie weiter geforscht und sei über die „Ursella“ auf die Baumschule Rinz gekommen. „Das war gar nicht so einfach.“

Aber als Hanne Lauer die Lösung hatte, war ihr klar, dass gar nichts anderes gemeint sein konnte. Die Baumschule Rinz ist ihr natürlich von ihrem Engagement in der Pfarrei St. Hedwig geläufig. Sie war dort zu Zeiten von Pfarrer Norbert Schmidt-Weller (1987 bis 2006) vier Jahre lang Vorsitzende des Pfarrgemeinderats und vier Jahre Stellvertreterin, am Herzen lag ihr ebenso wie dem Pfarrer vor allem die Ökumene und die gute Zusammenarbeit mit der benachbarten evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde. „Daraus sind viele Freundschaften entstanden“, sagt sie. Kindergottesdienste und die Jugendarbeit bildeten neben dem Engagement für Senioreneinrichtungen einen weiteren Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

Und da kommt die Kapelle am Borkenberg ins Spiel, die traditionell eng in das Gemeindeleben von St. Hedwig eingebunden ist. Noch heute findet dort an Mariä Himmelfahrt am 15. August eine Andacht mit Kräuterweihe statt. „Früher war das ein regelrechter Wallfahrtsort für die Jugend“, erinnert sich Hanne Lauer. Nachdem Pfarrer Josef Hartmann 1934 die Kapelle nach einer Renovierung neu geweiht hatte, trafen sich dort Jugendliche aus der ganzen Umgebung, um zuerst Gottesdienst und dann ganz weltlich zu feiern. Die Kapelle, an der das alles geschah, war vom Ehepaar Johann und Katharina Hattemer 1860 zum Andenken an ihren während des Theologiestudiums verstorbenen Sohn errichtet worden. Als das Gelände, auf dem sie steht, 1879 in das Eigentum der Baumschule überging, wurde sie als „Rinz’sche Hauskapelle“ weitergeführt. „Die Geschichte dieser Marienkapelle kenne ich genau“, sagt Hanne Lauer, die dankbar dafür ist, dass der Oberurseler Georg Hieronymi die Fenster gestaltet hat. Dass respektlose Diebe das Kupferdach und Teile der Kupferverkleidung der benachbarten Kirche St. Hedwig gestohlen haben, schmerzt sie.

Hanne Lauer macht zwar nicht regelmäßig, aber „immer wieder gern aus der Freude daran, etwas herauszufinden“, beim Stadträtsel mit, und hat sogar vor Jahren schon einmal gewonnen. Die Rätselfrage nach dem Mann, der die Libanonzeder in der Adenauerallee gepflanzt hat, ist der „Rinz-Expertin“ jedoch entgangen. Es war das bisher einzige Rätsel, wo keine einzige richtige Antwort eingesandt wurde. Hätte sie gewusst, dass der Baum von 1879 vom Rinz’schen Obergärtner G. H. Fießer gesetzt wurde? Hanne Lauer ist ehrlich: „Nein, das hätte ich nicht gewusst. Und wahrscheinlich hätte ich das auch nicht herausgefunden.“



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