VFOS sendet Botschaft zum Kriegsende an Partnerstädte

Oberursel (ow). Der Verein zur Förderung der Oberurseler Städtepartnerschaften (VFOS) hat aus Anlass der bevorstehenden 75. Wiederkehr des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8./9. Mai eine Botschaft an die Partnerorganisationen in den drei Oberurseler Partnerstädten Épinay-sur-Seine, Rushmoor und Lomonossow gesandt. Der VFOS erinnert in seiner Botschaft daran, dass 1945 der mörderischste Krieg des 20. Jahrhunderts mit um die 55 Millionen Toten weltweit beendet wurde. Mit dem Gedenken an den Tag des Kriegsendes verbindet sich auch das Gedenken an die vielen Toten in den Ländern der drei Partnerstädte, aber auch hier in Deutschland.

„In diesem Jahr werden im Hinblick auf die durch die weltweite Verbreitung des Corona-Virus hervorgerufene Situation die Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum wohl überall in kleinerem Rahmen als üblich stattfinden. Möge das Gedenken dazu beitragen, dass sich ein solcher totaler, weltweiter Krieg niemals wiederholen kann“, so der VFOS. „Wir werden am 8./9. Mai in Gedanken bei Euch sein.“ Russland begeht die Gedenktage stets am 9. Mai, weil auf Wunsch von Stalin die Kapitulationsurkunde noch einmal am 9. Mai kurz nach Mitternacht in seinem Herrschaftsbereich in Berlin-Karlshorst unterzeichnet wurde und das Inkrafttreten wegen der Zeitverschiebung auch erst kurz nach Mitternacht eintrat. Der Saal, in dem die Kapitulationsurkunde unterschrieben wurde, befindet sich heute im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst. Erst im vergangenen Oktober hatte eine über 40-köpfige Reisegruppe aus Oberursel und den drei Partnerstädten auf ihrer vom VFOS organisierten Reise nach Berlin im Rahmen ihres umfangreichen Besichtigungsprogramms auch diesen historischen Raum besucht und dort einen Blick auf das historische Ereignis geworfen.

Über den Rückblick solle man aber eines nicht vergessen, so der VFOS in seiner Botschaft. Seit 75 Jahren lebt Europa – von einigen begrenzten Ausnahmen abgesehen – in einer Phase des Friedens. Auch wenn sich über mehrere Jahrzehnte zwei Blöcke feindlich gegenüberstanden, konnte doch immer eine militärische Konfrontation vermieden werden. Das mache Hoffnung für die Zukunft. Miteinander zu sprechen anstatt die Raketen fliegen zu lassen, sollte oberstes Gebot sein.

Dazu könnten auch die Städtepartnerschaften beitragen. Die regelmäßigen gegenseitigen Besuche tragen viel zur Verständigung unter den Völkern bei. Neue Freundschaften entstehen und bestehen teilweise über mehrere Jahrzehnte. Das Verständnis für die jeweils anderen Lebensweisen und Lebensarten werde geweckt. Daher wünscht sich der VFOS, dass die Freundschaft mit den drei Oberurseler Partnerstädten noch lange in der Intensität bestehen möge, wie das in den Jahren seit Abschluss der ersten Städtepartnerschaft im Jahre 1964 mit Épinay gepflegt wurde. Man hoffe, dass nach Rückkehr zu einem normalen Alltag nach der Corona-Pandemie wieder alle Möglichkeiten gegenseitiger Besuche und gemeinsamer Veranstaltungen oder Reisen genutzt werden könnten, um die partnerschaftlichen Verbindungen aufrechtzuerhalten oder sie sogar noch zu intensivieren. So hofft der Verein, dass die für August geplante und wegen Corona auf 2021 verschobene gemeinsame Bürgerreise nach Moskau und Wolgograd mit Teilnehmern aus den Partnerstädten dann auch verwirklicht werden kann.



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