Einladung zur Buchvorstellung

Hochtaunus (how). Gott liebt jeden Menschen. Oder doch nicht? In der katholischen Kirche gibt es Strömungen und Stimmen, die sich über diesen christlichen Grundsatz hinwegzusetzen scheinen. Wer sich beispielsweise nicht als Mann oder Frau definiert oder in einer homosexuellen Partnerschaft lebt, wird schnell schief angesehen, abgewertet und ausgegrenzt.

Der Münchner Priester Dr. Dr. Wolfgang F. Rothe gibt in einem neuen Buch mit dem Titel „Gewollt.Geliebt.Gesegnet“ (Herder Verlag, erscheint am 31. Januar) eindrucksvolle und bewegende Einblicke in die persönlichen Erfahrungen von Menschen, die einerseits katholisch sind oder waren und andererseits aufgrund ihrer sexuellen Identität oder Orientierung nicht so leben, wie es ihnen die Kirche glaubt vorschreiben zu können.

Die Katholische Erwachsenenbildung Frankfurt (KEB) lädt ein zu einer prominent besetzten Online-Buchvorstellung für Dienstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr ein. Die Journalistin Dr. Christiane Florin ist an dem Abend unter anderem im Gespräch mit Matthias Katsch, Mitbegründer der Initiative „Eckiger Tisch“, Lisa Kötter, Mitbegründerin von „Maria 2.0“, und mit dem Schauspieler und Sänger Patrick Lindner. Lindner heiratete vor rund eineinhalb Jahren seinen langjährigen Lebensgefährten. In der Boulevardpresse hieß es, im Rahmen einer Kommunionfeier hätten beide gesegnete Ringe in einer katholischen Kirche getauscht. Die Aufregung in konservativen katholischen Kreisen folgte prompt, bis hin zu Hassmails und Drohungen an den beteiligten Geistlichen.

„Wer behauptet, queere Menschen und ihre Lebensweisen seien Gott zuwider, versucht Gott Vorschriften zu machen, macht sich selbst zu Gott. Wer an Gott glauben will, muss darum anerkennen, dass Gott die Menschen unterschiedlich erschaffen hat, und dass er manche von ihnen als queere Menschen erschaffen hat“, sagt Rothe. Sein Fazit: „Wer an Gott glauben will, muss anerkennen, dass der Gott der Bibel selbst queere Züge trägt.“ Er ist überzeugt: „Die Existenzberechtigung der Kirche hängt nicht zuletzt davon ab, dass sie diese Menschen und ihre Nöte wahrnimmt. Damit die Kirche in der Gegenwart ankommt und eine Zukunft hat.“

Weitere Gäste des Abends sind Andreas Sturm, Generalvikar des Bischofs von Speyer, Simon Biallowons, Cheflektor des Herder Verlags, und Martin Speer, Buch- und Blogautor. Die KEB nutzt das Videokonferenztool Zoom. Anmeldung im Internet unter https://ogy.de/KEB-Queer bis einen Tag vor der Veranstaltung. Nach der Registrierung erhalten die Interessenten eine Bestätigungs-E-Mail mit Infos über die Teilnahme am Meeting.



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