Gemeinschaftsunterkunft Hammergarten an Hochtaunuskreis übergeben

Hochtaunus (kw) – Die Gemeinschaftsunterkunft (GU) Hammergarten in Oberursel ist gestern, 31. Januar, an den Hochtaunuskreis übergeben worden. Die Einrichtung bietet Platz für rund 400 Personen.

Da die Unterbringungskapazitäten in anderen Gemeinschaftsunterkünften im Kreisgebiet ausgeschöpft sind und weiterhin Woche für Woche weitere Flüchtlinge zugewiesen werden, wird mit einer Belegung der Unterkunft sofort nach der Übergabe begonnen. Erstbezieher sind ukrainische Flüchtlinge, die derzeit bereits in Oberurseler Hotels leben. Bereits kommenden Montag, 5. Februar, sollen die neu zugewiesenen Flüchtlinge in der GU untergebracht werden. Für den gleichen Abend ist auch eine Informationsveranstaltung vorgesehen.

Der Hochtaunuskreis bedauert, dass es nicht möglich war, früher die Öffentlichkeit detailliert zu informieren. Aufgrund von Vorgaben, die mit der Finanzierung des Eigentumsübergangs verknüpft waren, war es nicht möglich, im Vorfeld den Standort zu nennen. Dies hätte das gesamte Projekt gefährdet oder zumindest stark verzögert und hätte in letzter Konsequenz sogar zur zu Schließung von Sporthallen führen können, um die zugewiesenen Flüchtlinge dann dort unterzubringen. Der Hochtaunuskreis ist auf diese GU angewiesen, um den anhaltenden Flüchtlingsstrom bewältigen zu können.

Der Kreis hat deshalb in enger Abstimmung mit der Stadt Oberursel die Planungen für die neue GU vorangetrieben, denn die Errichtung einer solchen Einrichtung ist an strenge gesetzliche Vorgaben gebunden. Erst vor 14 Tagen wurde die Baugenehmigung erteilt, vor wenigen Tagen wurde die Eigentumsübertragung in die Wege geleitet, parallel erfolgte die die brandschutz- und bautechnische Abnahme.

Der Hochtaunuskreis verfügt bislang 2.900 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften. Derzeit leben im Hochtaunuskreis 3.200 Geflüchtete aus der Ukraine. Etwa 500 leben noch in Gemeinschaftsunterkünften, da es bislang für sie nicht möglich war, auf dem freien Markt eine Wohnung zu finden. Gleiches gilt für 900 anerkannte Flüchtlinge. Weitere 1.490 Personen befinden sich im Asylverfahren. Wöchentlich bekommt der Hochtaunuskreis aktuell rund 30 Personen von Bund und Land zugewiesen, die untergebracht werden müssen. Städte und Gemeinden sind dazu verpflichtet, hierbei mitzuwirken.

Der Kreis strebt eine solidarische Verteilung an. Das heißt, die Zahl der Geflüchteten, die in einer Kommune untergebracht werden sollen, orientiert sich an der Bevölkerungszahl. Da in der Brunnenstadt rund 20 Prozent der Kreisbürger leben, sollen hier dementsprechend 20 Prozent der zugewiesenen Flüchtlinge untergebracht werden. Aktuell sind es nur sieben Prozent. Mit den 400 Plätzen der GU Hammergarten kommt die Stadt Oberursel somit ihrer Verpflichtung nach.

Informationsveranstaltung

Eine Infoveranstaltung findet am 5. Februar von 19 bis 20.30 Uhr im Saal Oberurseler Werkstätten, Oberurseler Straße 86-88, statt. An diesem Abend besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen. Auf dem Podium werden unter anderem Landrat Ulrich Krebs, Oberursels Bürgermeisterin Antje Runge und Erster Stadtrat Christof Fink, Ernest Pacarada und Patrick Eller, Eigentümer und Geschäftsführer der „Hammergarten GmbH“, ein Vertreter der Polizei sowie Sebastian Fischer, Stellvertretender Geschäftsführer und Bereichsleiter Soziale Dienste des DRK, Platz nehmen.



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