Großdemo der Motorradfahrer gegen Sperrungen im Taunus

Hochtaunus (how). Der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) hat für Sonntag, 16. Juni, eine große Demonstration mit über 1000 Motorrädern bei den zuständigen Ordnungsbehörden angemeldet, um gegen die vom Landratsamt geplanten Streckensperrungen für Motorräder zu protestieren. Die Demonstration startet am Sonntag, 16. Juni, um 11 Uhr am Landratsamt in Bad Homburg. Nach einer Kundgebung werden die Demonstranten mit ihren Motorrädern über die Hohemark durch die Applauskurve und weiter über den Sandplacken zum Feldbergplateau fahren.

„Wir werden den Landrat, Herrn Uwe Krebs, der die Sperrungen zu verantworten hat, einladen“, sagt Michael Wilczynski, der Referent für Streckensperrungen. „Der Landrat erhält die Chance, den Motorradfahrern zu erläutern, warum er Motorradfahrer ausgrenzen will, die sich korrekt verhalten, anstatt Rowdies und Lärmchaoten konsequent zu verfolgen. Während der friedlichen Kundgebung wollen wir dem Landrat aber auch eine Protestnote überreichen.“

Der BVDM sei kein „Protest-Verein“, er habe großes Verständnis dafür, dass die Bevölkerung vor aggressivem Motorradlärm geschützt werden muss und dass Unfälle zu vermeiden sind. Das müsse in diesem Fall aber mittels dauerhafter und konsequenter Geschwindigkeitskontrollen und konsequenter, häufiger Fahrzeugkontrolle geschehen. „Der Verband hat in seiner 60-jährigen Geschichte umfassende Erfahrungen gesammelt, um mit konkreten Maßnahmen Unfallzahlen zu senken und um Lärmschutz sicherzustellen“, sagt Rainald Mohr vom BVDM. Auf dieser Basis sei der Verband immer zu Gesprächen bereit und mache im Kontakt mit allen Beteiligten konkrete Lösungsvorschläge. Diese Gespräche, verbunden mit einer Ortsbegehung, biete der BVDM auch den Behörden des Hochtaunuskreises an.

Sound ja, Lärm nein

Die Mehrheit der Motorradfahrer wolle zwar Sound, aber keinen Lärm. Seit mehr als zehn Jahren beschäftige sich der BVDM mit dem Thema Lautstärke bei Motorrädern. „Die aktuell bestehenden Grenzwerte hält der Verband für ausreichend, wenn sie über den ganzen Motor-Drehzahlbereich gelten“, sagt Michael Lenzen, Vorsitzender des Verbands. „Deshalb fordert der BVDM, von der Bundespolitik und der EU eine Änderung der derzeit gültigen Messverfahren, um Hintertürchen der Hersteller, wie die Auspuffklappensteuerung, auszuschließen. Das Argument der Motorradhersteller, dass die Kunden entsprechend laute Maschinen forderten und häufig manipulierte und lautere Schalldämpfer montierten, trifft nur auf einen kleinen Teil der Motorradfahrer zu.“ Und ein zu Motor und Maschine passender Klang lasse sich heute „designen“. Dabei könnten die Grenzwerte über den gesamten Drehzahlbereich des Motors eingehalten werden.



X