Noch zahlreiche freie Ausbildungsstellen im Angebot

Hochtaunus (how). Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Homburg hatte zur Ausbildungsplatzbörse eingeladen, und nicht nur Schulabgänger waren gekommen, um nach einem passenden Ausbildungsplatz zu suchen. Auch zahlreiche Ausbildungsbetriebe hofften, noch einen passenden Auszubildenden zu finden. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten viele Betriebe bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen gezögert. Daher sind noch viele Ausbildungsplätze aus den unterschiedlichsten Branchen unbesetzt. Über 300 Vermittlungsvorschläge für Ausbildungsstellen aus den Bereichen Handwerk, Lager/Logistik sowie kaufmännische Berufe wurden während der Ausbildungsbörse knapp 70 Jugendlichen unterbreitet.

Lena (19) beispielsweise sucht eine Ausbildung als Bühnenbildnerin. Sie hatte sich bundesweit beworben. Trotz zahlreicher Vorstellungsgespräche konnte sie ihren Traum bisher nicht verwirklichen. Die Leidenschaft zur Bühne teilt sie mit ihrem Vater, der sie bei der Suche unterstützt. Jetzt überlegt sie, sich im deutschsprachigen Raum zu bewerben oder eine andere handwerkliche Ausbildung zu beginnen. Sie konnte viele interessante Vermittlungsvorschläge mitnehmen. Vater und Tochter hoffen nun auf eine Zusage.

Anders erging es Alia (17). Sie hat einen qualifizierten Hauptschulabschluss und möchte unbedingt Altenpflegerin werden. Sie hatte bereits mehrere Praktikumstage in der Pflege. Sie kann den Beruf allerdings nicht ausüben, da die Berufsschulen bis 2023 schon überfüllt seien, so sagt sie. Es herrsche Aufnahmestopp. Dies kann sie vor dem Hintergrund der mangelnden Fachkräfte in der Pflege nicht verstehen. Jetzt sucht sie eine alternative Ausbildung und wurde im Verkauf fündig.

Ein 20-jähriger Abiturient sucht eine Ausbildung im IT-Bereich. Er ist, wie er ehrlicherweise sagt, etwas spät dran. Eigentlich wollte er ein duales Studium beginnen, aber hier waren die interessanten Stellen schon besetzt. Jetzt hofft er, einen passenden Ausbildungsplatz zu ergattern. Ein Studium würde er dann danach beginnen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Auch Valentine (20) mit Abi sucht in diesem Bereich. Er hat schon ein Jahr überbrückt, denn vergangenes Jahr hat ihn Corona ausgebremst. Viele Betriebe konnten sich nicht entschließen noch einen Ausbildungsplatz anzubieten. „Die Pandemie hat viele junge Menschen in ihrer Berufswahl verunsichert und teilweise ausgebremst“, weiß Ulrich Möst, Teamleiterin der Berufsberatung der Arbeitsagentur Bad Homburg.

„Der Ausbildungsmarkt ist noch in Bewegung, so dass viele Absolventen sogar noch in ihre Wunschausbildungsberufe vermittelt werden können. Dies war in den vergangenen Jahren anders. Insbesondere vergangenes Jahr waren zahlreiche Jugendliche gezwungen, mit einem Plan B zu überbrücken. Diese Möglichkeit besteht auch dieses Jahr. Allerdings haben wir als Arbeitsagentur noch zahlreiche offene Ausbildungsstellen im Angebot, so dass die Chance, bis zum Ende des Herbstes einen Platz zu erhalten, groß ist. Ansonsten unterstützen wir die jungen Menschen mit fundierten und zielorientierten Überbrückungsmöglichkeiten wie beispielsweise die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB). Wir werden keinen Schulabgänger alleine lassen, sondern mit ihm gemeinsam an Lösungen für die berufliche Zukunft arbeiten, sollte es notwendig sein. Jetzt heißt es: Schnell sein!“, erklärt Möst.

!Wer an der Börse nicht teilnehmen konnte und noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, kann sich an die Berufsberatung unter Telefon 06172-4869600 oder per E-Mail an BadHomburg.Berufsberatung[at]arbeitsagentur[dot]de wenden.

Zahlreiche Schulabgänger nutzen die Möglichkeit, um bei der Börse der Arbeitsagentur nach einem passenden Ausbildungsplatz zu suchen. Foto: Agentur für Arbeit



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