Versetzter Schulstart und Plakate mit Appell

Mitarbeiter des VHT versehen einige Bushaltestellen mit Plakaten. Foto: Hochtaunuskreis

Hochtaunus (how). Landrat Ulrich Krebs, die Bürgermeister der Hochtaunus-Kommunen, das staatliche Schulamt, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) und der Kreiselternbeirat setzen sich für eine bessere Schülerbeförderung im Hochtaunuskreis ein. „Die Sicherheit in den Schulbussen und an den Haltestellen für die Schüler ist ein wichtiges Thema, bei dem die zuständigen Stellen alle eng zusammenarbeiten müssen. Dies gilt besonders in Corona-Zeiten“, sagte Krebs. Eine besondere Rolle spielt dabei der flexible Schulbeginn, der von den Schulleitern eigenständig organisiert werden kann.

Im Hochtaunuskreis besteht die Situation, dass die Busse die Schulen nicht nur zur ersten, sondern teilweise auch zur zweiten oder dritten Schulstunde anfahren. Wenn alle Schüler den Unterricht aber gleichzeitig zur ersten Schulstunde beginnen, entsteht ein Engpass in den Bussen, weil sie dann stark besetzt sind. Hinzu kommt, dass bei der Schülerbeförderung auch die Stehplätze zu berücksichtigen sind. Ein Bus mit beispielsweise 40 Sitzplätzen hat damit gleichzeitig rund 25 bis 30 Stehplätze. „Es kommt dann vor, dass die Schüler dicht gedrängt in den Bussen sitzen oder stehen“, erklärt der Geschäftsführer des Verkehrsverbandes Hochtaunus (VHT), Frank Denfeld.

Dieselben Busse fahren die Schulen auch zur zweiten Schulstunde an, sind jedoch deutlich geringer ausgelastet. Eine der effektiven Lösungen liegt daher im gestaffelten Schulbeginn: „Wird der Schulunterricht so umorganisiert, dass ein Teil der Schulklassen erst zur zweiten oder gar zur dritten Schulstunde beginnen, so können diese Schüler mit Bussen fahren, die aktuell kaum oder weniger besetzt sind. Dadurch verbessert sich die die Beförderungsqualität für alle enorm“, erklärt Denfeld. „Wir sorgen für die bessere Busbeförderung, die Schulleitungen organisieren den Schulplan so, dass ein Teil der Klassen erst zur zweiten oder dritten Schulstunde beginnen. Dadurch ergibt sich eine dauerhafte Verbesserung der Schülerbeförderung.“ „Uns allen ist bewusst, dass es mit viel Arbeit verbunden ist, den kompletten Schulplan umzustellen. Auch für Eltern bedeutet dies, eine gewisse Flexibilität aufzubringen, weil die Kinder und Jugendlichen etwas später zur Schule fahren beziehungsweise erst später wieder nach Hause kommen. Dennoch halten wir alle die Vorteile als Lösung für überzeugend“, fügt Krebs hinzu.

So haben die Adolf-Reichwein-Schule in Neu-Anspach und die Christian-Wirth-Schule in Usingen den Unterrichtsbeginn seit Ende der Herbstferien in den Jahrgangsstufen neun und zehn auf die zweite beziehungsweise dritte Stunde verlegt. Damit die Schüler auch zu den neuen Zeiten zur Schule und nach Hause kommen, baut der VHT sein Angebot weiter aus. Es werden eine Vielzahl neuer Fahrten angeboten.

Alle Maßnahmen funktionieren jedoch nicht ohne das Verständnis und Mitwirken der Schüler selbst. Deshalb werden der Hochtaunuskreis, der RMV und der VHT gemeinsam mit einer Kampagne die Schüler an Haltestellen und in den Bussen zusätzlich für die Einhaltung der Corona-Regeln sensibilisieren. Aber auch alle anderen Fahrgäste sollen so verstärkt an das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und an das Abstandhalten an Haltestellen erinnert werden.

Mit rund 70 Plakaten an Bushaltestellen erklärt die Symbolfigur Leo, die als Botschafter zur den Hochtaunuskreis zu Beginn der Corona-Pandemie entwickelt wurde, charmant aber eindringlich die Regeln, die es derzeit einzuhalten gilt. Seine übergeordnete Botschaft: „Wir halten zusammen“. Seine Aufgabe ist es, die Bürger schützend und sicher durch die Krise führen. Alle Schulkinder erhalten zudem Aufkleber und sollen an die Maskenpflicht und das Abstandhalten erinnert werden. Die ersten Haltestellen sind bereits mit den auffälligen Leo-Plakaten ausgestattet, nach und nach kommen mehr Haltestellen dazu, um für die Einhaltung der Corona-Regeln zu sensibilisieren.



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