SPD verliert bei der Wahl fünf Prozent

Auch im Sozial- und Jugendamt wird ausgezählt (v. l.): Simone Venino, Ursula Stodiek und Ulrike Karbe. Foto: Stadt Schwalbach

Schwalbach (sbw). Nach leichten Verlusten für die CDU und einem deutlichen Minus für die SPD lieferten sich am Wahlabend die beiden „Großen“ ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das jedoch recht deutlich endete: 35,77 Prozent fuhr die SPD ein, mit 29,88 Prozent fiel die CDU unter 30-Prozent. Mit einem Zuwachs von fast sieben Prozent brachten es die Grünen auf 21,45 Prozent, FDP und Freie Bürger legten um knapp ein Prozent auf 9,88 Prozent zu, die EULE knackte knapp die Drei-Prozent-Marke.

Die „Kleinen“ dürfen sich eindeutig als Wahlsieger fühlen, insbesondere die Grünen nähern sich mit acht Sitzen in der Stadtverordnetenversammlung spürbar der CDU an, die mit elf Mandaten der SPD nur um zwei Stimmen nachsteht. Das Ergebnis von FDP und Freien Bürgern bedeutet vier Sitze und über einen Stadtverordneten darf sich die EULE freuen. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zur zurückliegenden Wahl 2016 fast unverändert geblieben. Gingen damals 50,65 Prozent der Wähler an die Urnen, so waren es am vergangenen Sonntag 50,80 Prozent, die ihre Stimme abgaben.

Zufrieden mit dem Wahlausgang äußerten sich weder SPD-Spitzenkandidat Eyke Grüning noch sein Kollege von der CDU Dennis Seeger. Die Affäre um das Bankhaus Greensill, die die Stadt 19 Millionen Euro kosten könnte, und der Weggang von Samsung wird von dem Einen als Ursache des wenig zufriedenstellenden Ergebnisses gesehen, der Andere vermutet die Ursachen vorrangig in Berlin, wo Parteifreunde die CDU/CSU-Fraktion verlassen mussten, nachdem sie sich an der Corona-Pandemie bereichert hatten, und anderen Parteifreunden Fehler im Corona-Management vorgeworfen werden.

Mit mehr Freude teilt die Frontfrau der Grünen, Barbara Blaschek-Bernhardt mit, worauf sie den Erfolg ihrer Partei zurückführt. Die Schwalbacher Grünen seien bekannt für ihre bürgernahe, pragmatische Politik auf ganz unterschiedlichen Gebieten. Eines davon ist die Fernwärme-Frage, die auch die FDP anspricht. Die Wähler hätten es honoriert, dass die Liberalen sich in dieser Frage selbst treu geblieben seien und eine ganzheitliche Stadtentwicklung im Blick behalten hätten.

Welche Parteien in der neuen Wahlperiode zusammenarbeiten werden, ist noch offen. Insider sehen durchaus Chancen für eine „Große Koalition“ zwischen SPD und CDU.



X