Großes Fest zum großen Jubiläum der Jugendfeuerwehr

Mitglieder der Jugendfeuerwehr beim Kisten-Wettlauf auf dem Avertinplatz.Foto: HB

Steinbach (HB). Auf dem Rewe-Parkplatz stand ein rotes Fahrzeug neben dem anderen. Passanten mutmaßten, es brenne wohl die halbe Stadt. Anders konnten sie sich die Präsenz der Feuerwehr nicht erklären.

Doch tatsächlich wurde Geburtstag gefeiert. Die Steinbacher Jugendfeuerwehr ist 50 Jahre alt. Erst wurde zum Festakt und dann zur „Olympiade“ eingeladen, zu der 15 Jugendfeuerwehren antraten. Den Siegerpokal nahmen die Nachbarn aus Stierstadt mit nach Hause. Am Bühnenvorhang prangte vergangenen Samstag eine goldene 50 und im Saal saß eine stattliche Delegation aus der Nachwuchsriege der Steinbacher Feuerwehr, die der Bürgermeister als „Rückgrad“ der Organisation bezeichnete. Steffen Bonk war selbst im Alter von zehn bis 17 Jahren bei der Jugendfeuerwehr in Flörsheim und damals wie heute üben die großen, roten Autos eine beträchtliche Faszination aus, gilt die junge Garde als Ort guter Kameradschaft. Die Attraktivität der Feuerwehr wird noch zunehmen, wenn in den nächsten drei Jahren das neue Zentrum an der Bahnstraße fertig wird und die Pläne für eine Minifeuerwehr der Altersklasse von sechs bis zehn Jahren realisiert werden.

Es war Ende Mai 1971, der Bürgermeister hieß Walter Herbst, der Liter Benzin kostete 60 Pfennige und Gladbach feierte den Meistertitel, da schlossen sich im Gerätehaus fünf Schulkinder zur Jugendfeuerwehr zusammen. Thomas Wolf war einer von ihnen. Er wohnte neben dem Stützpunkt und schaute immer mal wieder bei den Brandschützern vorbei. Mit der Gründung der Jugendfeuerwehr ging ein Wunschtraum in Erfüllung, bis heute ist der 62-Jährige der Wehr treu geblieben.

Mittlerweile verfügt die Jugendfeuerwehr über einen festen Stamm von 20 bis 25 Mitgliedern. Von ihnen wechselt etwa die Hälfte mit 18 Jahren in die Einsatzabteilung, die derzeit aus 66 Personen besteht und gerade mit fünf Jungspunden aufgefrischt wurde. Für die Jugendfeuerwehr ist Dominik Hagen (25) verantwortlich, der keinerlei Nachwuchssorgen hat und eine stolze Bilanz präsentierte, wonach in den vergangenen 50 Jahren mehr als 400 Jugendliche in die Steinbacher Einsatzabteilung gewechselt sind. Hagen wurde mit der silbernen Florian-Medaille des Landesverbandes ausgezeichnet und empfing vom Förderverein eine Geldspende über 1000 Euro.

Später beherrschten blaue Latzhosen, schwarze Stiefel und rote Helme das Stadtbild. Die aus allen Ecken des Hochtaunuskreises angereisten Jugendfeuerwehren mussten einen Parcours mit 22 Stationen absolvieren. Auf dem Avertinplatz ließ sich beobachten, wie der Nachwuchs über eine Wippe balancierte, sich auf Getränkekisten fortbewegte und Quizfragen beantwortete. Die örtliche Wehr hatte 50 Mitglieder aufgeboten, um die rund 100 Jungfeuerwehrleute über die Strecke zu lotsen. Dabei musste auch der einheimische Nachwuchs mithelfen und auf die Olympiade verzichten. Am Ende erhielt jeder Teilnehmer eine Medaille. Wettbewerbssieger wurde Stierstadt, gefolgt von Schloßborn und Neu-Anspach.



X