Spiegel-Offensive am Bahnhof

Es gibt viel zu mäkeln über den Bahnhof Steinbach-Weißkirchen. Barrierefreiheit wird immer noch vermißt, was sich aber vielleicht ändert, wenn die Regionaltangente West irgendwann gegen Ende dieses Jahrzehnts Fahrt aufnimmt. Bis dahin werden sich Legionen von Fahrgästen über den fehlenden Aufzug ärgern. Im Tunnel stinkt es oft wie in einer Latrine, die Fahrradabstellanlage stammt aus dem vorigen Jahrhundert und die Züge sind auch nicht die pünktlichsten. Doch jetzt gibt es eine positive Nachricht. Bürgermeister Steffen Bonk hat an den Treppenabgängen zwei Spiegel aufhängen lassen, die den Blick um die Ecke gestatten. Man kann erkennen, ob zwielichtige Gestalten unterwegs sind und bei einem mulmigen Gefühl einfach kehrt machen. Ob damit ein Wahlkampfcoup gelandet oder ein Beitrag für mehr Sicherheit geleistet wurde, mag jeder selbst entscheiden. Diese Spiegel-Offensive könnte man immerhin als ganz schmalen Silberstreifen am dunklen Bahnhofshorizont werten. Foto: HB



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