Bodenschutzkalkung – ein Beitrag zur Erhaltung gesunder Wälder

Der angelieferte Kalk

Foto: ForstamtKönigstein/HessenForst

Königstein/Sulzbach (sz) – Von Januar bis Februar werden die Wälder der Kommunen Eppstein, Friedrichsdorf, Kelkheim und Sulzbach aus der Luft gekalkt. Auf einer Fläche von über 800 Hektar werden 2600 Tonnen Kalk verteilt. Wenn es das Winterwetter zulässt, wird ein Hubschrauber der Firma Deutsche Heli Forst am 31. Januar mit der Bodenschutzkalkung aus der Luft beginnen. Nachdem im vergangenen Jahr die Staatswaldgebiete des Forstamtes Königstein erfolgreich gekalkt wurden, soll nun ein Teil der kommunalen Wälder folgen. Stabile Wälder benötigen gesunde Böden und diesen soll mit der Anreicherung von Magnesium und Calcium geholfen werden. Starke Säureeinträge durch Verkehr und Industrie bis in die Mitte der 80er-Jahre, führten zu einer tiefgründigen Bodenversauerung und Freisetzung von giftigen Aluminiumionen. Diese schädigen die Feinwurzeln der Bäume. Von den Pflanzen dringend benötigte Nährstoffe wie Magnesium und Calcium gingen dem Boden dagegen verloren. Für die Bodenschutzkalkung im Forstamt Königstein wird Magnesiumkalk verwendet, der die Aluminiumionen verdrängt und zusätzlich eine Stabilisierung der Tonminerale und eine Erhöhung der Wasserqualität bewirkt. Die Kalkung verbessert die Bodendurchwurzelung sowie die Ernährungssituation der Bäume und hilft, die wichtige Funktion des Waldbodens als Trinkwasserfilter zu verbessern und aufrecht zu erhalten. Katharina Herweh, die für den technischen Bereich zuständige Försterin im Forstamt Königstein, führte im Vorfeld der Maßnahme umfangreiche Planungsarbeiten durch, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Einschränkungen für Waldbesucher sollen dabei auf ein Minimum reduziert werden. Die Bodenschutzkalkung findet außerhalb der Brut- und Setzzeiten statt, um empfindliche Tiere nicht zu stören.

Auf den Naturschutz wurde bei der Flächenauswahl ebenfalls Rücksicht genommen. Lebensräume wie Gewässer, Naturschutzgebiete und Biotope werden von der Maßnahme ausgeschlossen. Aufgrund ihrer großen Bedeutung für den Bodenschutz wird die Kalkungsmaßnahme vom Land Hessen finanziell gefördert. Während der Kalkungsarbeiten kann es für Waldbesucherinnen und Waldbesucher im Bereich der betroffenen Kommunalwälder zu Beeinträchtigungen kommen.

Das ausgebrachte Material ist ungefährlich für Menschen und Tiere, kann jedoch  örtlich zu einer starken Staubbelastung führen. Um die Belastung durch Fluglärm zu reduzieren, wird der Hubschrauber an den Wochenenden am Boden bleiben. Kurzfristige Sperrungen von einzelnen Waldwegen sind erforderlich. Das Forstamt Königstein bittet darum, dass entsprechende Hinweisschilder und Wegeabsperrungen beachtet werden.



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