Das Geheimnis des Gütersteins

Bad Homburg (hw). Seit Ende vergangenen Jahres steht am Ludwigsbrunnen im Kurpark ein Stein mit der Jahreszahl „1810“ auf der einen und den Buchstaben „HH“ auf der anderen Seite. Doch warum wurde der Stein mit diesen Inschriften im vergangenen Jahr im Kurpark aufgestellt?

Der Stein war 2011 bei den Arbeiten zur Sanierung des Schwanenteiches entdeckt worden, nachdem das Wasser abgelassen worden war. Bei Stadt und Kurverwaltung stellte sich nun die Frage: Wo kam dieser Stein her? Und wo hat er ursprünglich gestanden? Der Obmann für Historische Grenzmale im Hochtaunuskreis, Hans-Peter Borsch, nahm sich der Sache an und fand nach umfangreichen Recherchen heraus, dass es sich um einen sogenannten Güterstein handelt.

Ein Güterstein, auch als Grundstücks- oder Parzellenstein bezeichnet, markierte eine Liegenschaft innerhalb eines Herrschaftsgebiets oder einer Gemarkung. Auch wenn der ursprüngliche Standort nicht zu ermitteln war, kann davon ausgegangen werden, dass er im Bereich des Kurparks gelegen haben muss.

Die Inschrift „HH“ steht für Hessen Homburg, und die Jahreszahl 1810 gibt einen Hinweis auf die Ursprünge des Kurparks. Nachdem dort 1809 Kirdorfer Buben einen Mineralbrunnen entdeckt hatten, wurde dieser 1810 auf Veranlassung von Landgraf Friedrich V. Ludwig eingefasst und als Oberer- oder Salzbrunnen bezeichnet. 1835 wurde der Brunnen dann in Ludwigsbrunnen umbenannt. Aufgrund dieser historischen Hintergründe hat sich die Stadt in Abstimmung mit der Denkmalbehörde dafür entschieden, den Stein am Ludwigsbrunnen aufzustellen und damit an die Entdeckung der Heilquellen und die Anfänge des Kurbads zu erinnern.

Die Jahreszahl 1810 auf dem gefundenen Güterstein gibt einen Hinweis auf die Ursprünge des Kurparks. Foto: Stadt Bad Homburg



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