Bad Homburg (js). Die Ausfahrt von Dornholzhausen auf die Saalburgchaussee ist kein Problem. Weder für die Feuerwehr des Ortsteils, die ihren neuen Stützpunkt in der oberen Dornholzhäuser Straße hat, noch für die vielen Eltern, die ihre Kinder in den benachbarten Kindergarten bringen. Die Ortsausfahrt auf die B456 funktioniert in beide Richtungen, in die Stadt und zur Saalburg.
Bald jedoch wird die Kita Dornholzhausen II in direkter Nachbarschaft fertig sein, da werden noch einmal bis zu 124 Kinder dazukommen. Und die meisten werden mit Sicherheit nicht zu Fuß kommen, denn Dornholzhausen II wird vornehmlich eine „Ausweich-Kita“ sein, in der Gesamtstadt fehlen jede Menge Betreuungsplätze. Ein Verkehrskonzept für Zu- und Abfahrt wurde jedoch nie erstellt, bisher geht das nur durch den engen Ortskern mit der sehr schmalen Dornholzhäuser Straße.
Nun hat die FDP Prüf- und Planbedarf angemeldet, denn das Verkehrsproblem betrifft zunehmend auch die Dornholzhäuser, die im Normalfall weder mit Feuerwehr noch mit Kindergarten etwas zu tun haben. Und diese Anwohner sollen „nicht durch die Kita belastet werden“, findet auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Clemens Wolf. „Die Lösung liegt nah“, sagte FDP-Sprecher Tim Hordorff in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments, die FDP will den Magistrat in Rücksprache mit den „zuständigen Behörden“ prüfen lassen, ob eine Abfahrt von der Saalburgchaussee aus Richtung PPR-Kreuzung nach links in die Dornholzhäuser Straße umsetzbar ist. Ziel sei eben jene bessere Anschließung von Feuerwehr und Kindertagesstätte.
Wer mit den Feinheiten des politischen Diskurses vor allem in öffentlichen Sitzungen nicht vertraut ist, mag noch gerätselt haben, warum es nach dem Antrag mit einem eindeutigen Prüfauftrag noch zu einer Diskussion mit Rede und Gegenrede kommen musste, ehe über die Idee abgestimmt werden konnte. Stadtverordnetenvorsteher Alfred Etzrodt (CDU) ließ schließlich über einen „gemeinsam formulierten Antrag“ abstimmen, als der Antrag mit gleichem Hintergrund das Label von SPD und CDU trug. BLB-Chef Armin Johnert sprach von „Schilda“ mit Blick auf die Koalition und dankte der „lieben FDP für ihre Geduld“, Tim Hordorff nahm das Geplänkel locker und signalisierte die Übernahme der Koalitionsversion. Das tat auch die Bürgerliste Bad Homburg (BLB), die gerne noch hätte prüfen lassen, wie der Kindergarten an den städtischen Busverkehr angeknüpft werden könnte. Hauptsache aber, Feuerwehr und Kita I und II bekommen eine Zufahrt von der B456.
Feuerwehr sowie Kita I und II in Dornholzhausen sollen von der B456 besser zu erreichen sein – über eine neue Abfahrt von der Saalburgchaussee aus. Foto: js