„Lockdown Portraits“ im Gustavsgarten

Unter dem Titel „Lockdown Portraits“ zeigt die Stadt ab Freitag, 17. September, eine in dieser Form wohl einzigartige Foto-Ausstellung im Gustavsgarten. Pandemie und Lockdown haben viele Menschen vor große Probleme gestellt: Ungewissheit, Angst, Einsamkeit – um nur einige zu nennen. Gleichzeitig brachte diese Zeit auch Schönes hervor, beispielsweise Momente der Hilfsbereitschaft oder neue kreative Entfaltung. So kam auch die Bad Homburger Fotografin Vero Bielinski in dieser Zeit auf die Idee, Porträtbilder aus ihrem vorhandenen Portfolio künstlerisch so zu verfremden, dass diese die verschiedenen Stimmungen in der Corona-Zeit widerspiegeln. „Für mich persönlich ist dieses Projekt eine neue Erfahrung gewesen. Ich wurde durch den Lockdown gezwungen, meine künstlerische Arbeitsweise zu verändern. Meine Arbeit besteht normalerweise darin, nah am Menschen zu sein“, berichtet Bielinski. Für die „Lockdown Portraits“ hat sie die Bilder vor einer selbst erstellten Lösung aus Wasser, Öl und Farben fotografiert. „Dies wirkt wie ein Live-Filter auf den Porträts, den ich während des Fotografierens immer wieder verändert habe“, so die Künstlerin.

Die Bilder sind bunt und voller Hoffnung – durch die Verfremdung aber gleichzeitig auch verschwommen und depressiv. Sie bringen die vielseitigen Gedankenströme, die „Achterbahnfahrten der Emotionen“ während des Lockdowns zum Vorschein. Die spezielle Verfremdungstechnik erzeugt bei näherer Betrachtung außerdem eine Ähnlichkeit mit Mikroskop-Bildern von Viren oder Bakterien. Dadurch wird eine zusätzliche gedankliche Brücke zur Corona-Pandemie geschlagen.

Die Bilder sind von Freitag, 17., bis Sonntag, 26. September, im Gustavsgarten zu sehen. Sie sind an Stationen entlang der Wege an Bäumen angebracht. Foto: Bielinski/Stadt



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