Nussecken und Tangoklänge

Die „Nussecken“ verleihen ihrer Musik ihren ganz eigenen Touch. Ihre Klänge sind ein eigenwilliger Mix aus unterschiedlichen Musiktraditionen. Foto: nl

Bad Homburg (hw). An einem angenehm lauen Sommerabend spielten die „Esquinas de Nuez“ – zu Deutsch „Nussecken“ – im Musikpavillon der Brunnenallee auf. Die drei Musiker der Band – Andrii Fresenko, Jeremy Fast, Axel Schmitt – kennen sich schon seit ihrer Studentenzeit aus Mainz. Entsprechend gut eingespielt und professionell gestaltete sich auch ihre südamerikanische Show. Hier spielten leidenschaftliche Musiker auf. Profis eben. Saxofon-, Akkordeon-, Gitarren- und Klarinettenklänge ergaben einen harmonischen und gekonnten Mix aus argentinischen Rhythmen, zu denen Klezmerklänge hinzukamen. Das gab dem Abend die individuelle Note, die man nur von den „Esquinas de Nuez“ zu hören bekommt.

Dicht gedrängt saßen die Bad Homburger auf den Parkbankreihen vor dem Pavillon, und als der Platz nicht mehr ausreichte, standen viele am Rand oder hatten vorsorglich ihre Campingstühle mitgebracht und aufgeklappt. Nach einem Gläschen Sekt oder einem Apérol Spritz nahm die Stimmung an Fahrt auf. Unter den Kolonnaden war schon vorausschauend vor dem Konzert der Steinfußboden von Kieselsteinchen so gründlich befreit worden, dass sich die Tango-Argentino-Fans, wenn sie wollten, der Musik hingeben konnten. Ein Pärchen ließ es sich nicht nehmen, sogar ganz nach vorne zum Bühnenrand zu kommen und sich langsam und verträumt zu den Tangorhythmen zu bewegen.

Der Gitarrist, Jeremy Fast, konnte an diesem Abend, wie er meinte, in viele bekannte Gesichter blicken. Die Band hat viele Freunde, die jeden der Auftritte der „Esquinas de Nuez“ begleiten.

Schließlich zeichnet sich die Band durch ihren ganz eigenen Sound aus, der sie unverwechselbar macht. Aus ihren Tangoklängen dringt ein Wiener-Walzer-Takt hervor. Die Musiker sagen von sich, dass sie Swinging Tango spielen, eben diese einzigartige und selbst erfundene Mischung aus Klezmer, Swing, Latin und Tango.



X