Stiftung finanziert mobile Röntgengeräte für die Ukraine

Bad Homburg (hw). Angesichts des großen Elends und der Probleme der Menschen im Kriegsgebiet der Ukraine, aber auch der nach Deutschland geflüchteten Ukrainer stellt die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) ein Förderbudget von zunächst einer Million Euro für Projekte in der Ukraine oder in Deutschland zur Verfügung. Entsprechend dem Stiftungszweck wird das Geld ausschließlich für medizinische Projekte eingesetzt werden.

Die EKFS sieht vor, die Mittel auf Antrag zu vergeben, wobei ein vereinfachtes Antragsverfahren angewendet wird. Die für medizinische Hilfe vorgesehenen Mittel stehen allen gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung, die selbst Kontakte und Strukturen in der Ukraine oder in der Flüchtlingshilfe in Deutschland haben. Dabei möchte die EKFS besonders ihre bisherigen Projektpartner motivieren, sich um die Fördermittel zu bewerben. „Bei der so dramatischen Situation und humanitären Katastrophe wollen wir die Risiken von Reibungsverlusten, wie sie bei erstmaligen Antragstellungen an die Stiftung bestehen, möglichst vermeiden“, sagt Dr. Judith von Heusinger, die für dieses Verfahren in der EKFS zuständig ist. Bei weiter zunehmender humanitärer Problematik und vielen optimal passenden Projekten hat die EKFS angekündigt, das Förderbudget weiter zu erhöhen.

Zwei Förderungen sind bereits auf den Weg gebracht. Dabei geht es zum Beispiel im mobile Röntgengeräte für die Ukraine. Mit Unterstützung der Stiftung stellt das Medikamentenhilfswerk „action medeor“ fünf tragbare Röntgengeräte für vier ukrainische Krankenhäuser zur Verfügung. Seit Kriegsausbruch müssen die Kliniken in Kiew, Mykolajiw, Ternopil und Lviv deutlich mehr Patienten behandeln – Röntgenbilder gehören dabei zu den grundlegenden Diagnosewerkzeugen. In den umkämpften Gebieten rund um Kiew und Mykolajiw werden die Geräte vor allem gebraucht, um Verletzte zu behandeln. In den westukrainischen Städten Ternopil und Lviv werden sie benötigt, weil sich die Patientenzahlen durch die vielen Geflüchteten mehr als verdoppelt haben. Das Notfallkrankenhaus in Ternopil wird bereits seit den ersten Kriegstagen von „action medeor“ mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial beliefert. Zwei Hilfstransporte verlassen jede Woche das Medikamentenlager im niederrheinischen Tönisvorst in Richtung Ukraine. In Ternopil wurde inzwischen ein Verteilzentrum für medizinische Hilfsgüter errichtet, von dort aus werden auch die anderen Krankenhäuser in den weiter entfernten Landesteilen erreicht. Die Transportrouten sind etabliert, auch wenn die Sicherheitslage täglich neu bewertet werden muss. Die fünf mobilen Röntgengeräte haben einen Gesamtwert von rund 225 000 Euro und werden mit einem der nächsten Hilfstransporte auf den Weg in die Ukraine gehen.

Darüber hinaus gibt es Unterstützung für die Behandlung krebskranker Kinder und medizinischer Hilfstransporte. Die Stiftung Universitätsmedizin Essen leistet in zweierlei Weise medizinische Nothilfe für die Ukraine. Seit Ausbruch der Kämpfe finanziert sie Hilfstransporte mit medizinischen Gütern. Mitarbeiter einer interdisziplinären Projektgruppe stellen diese an der Universitätsmedizin Essen zusammen. Dank engem Austausch mit ukrainischen Ärzten orientieren sich die Hilfslieferungen am akuten Bedarf. Benötigt werden unter anderem Medikamente, Verbands- und OP-Materialien sowie medizinische Geräte. Über schnelle Logistikketten gelangen die Hilfsgüter zielgerichtet in die Ukraine, wo sie das lokale Gesundheitsamt an Krankenhäuser und ambulante Einrichtungen weiterverteilt. Trotz Hilfslieferungen können ukrainische Krankenhäuser durch den Krieg vielerorts die Therapie schwer krebskranker Kinder nicht mehr gewährleisten. Die jungen Patienten werden daher unter anderem nach Deutschland verlegt. Die Universitätsmedizin Essen führt ihre Behandlung mit der hohen fachlichen Expertise der Kinderonkologie und weiterer Fachbereiche fort und kümmert sich um die Unterbringung der Angehörigen. Das Projekt wird mit 150 000 Euro gefördert.



X