Schnell, effizient, kostensicher: Kita entsteht in Modulbauweise

Gemeinsam am Start für einen innovativen Neubau: Die „Kita Dornholzhausen II“ wird als erste in der Stadt vorwiegend aus Holz in Modulbauweise errichtet. Mit dabei am Spaten (v. l.) Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt, Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Generalunternehmer Kai Laumann, Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor, Bauleiterin Louisa Schwan, Architekt Ferdinand Heide und der Polier auf der Baustelle. Foto: js

Bad Homburg (js). Noch klingt der Name wie ein Arbeitstitel für das gesamte Projekt. Zum Spatenstich für die „Kita Dornholzhausen II“ wurde am Dienstag geladen, das riecht so recht nach Planwirtschaft. Ist es auch ein bisschen, denn die Stadt muss Plätze in Kindertagesstätten schaffen, und zwar dringend und planbar vor allem für Eltern, wie es aus der Verwaltung heißt. Denn die Stadt wächst ständig, und sie verliert zumindest vorübergehend Kita-Plätze, etwa den DRK-Kindergarten „Spatzennest“ in der Elisabethenstraße und im nächsten Jahr das Montessori-Kinderhaus mit zwei Gruppen mit Beginn der Baumaßnahmen für die Verlängerung der U2. „Wir brauchen ein Ausweichquartier für das ‚Spatzennest‘ und Asyl für die Montessori-Kinder“, sagt die zuständige Sozialstadträtin Lucia Lewalter-Schoor, die mit zum Spaten griff.

Viel Abnutzung wird das Arbeitsgerät nicht erfahren, „Dornholzhausen II“ wird als erster städtischer Kindergarten in Modulbauweise errichtet, um „für eine schnelle, effiziente und kostensichere Realisierung zu sorgen“, wie Oberbürgermeister Alexander Hetjes sagte, der ebenfalls in bewährter Manier zum Spaten griff. Da wird mehr geschraubt und verbunden als Speis angerührt und verarbeitet, Wände aus massivem Brettsperrholz, in der Fachsprache CLT genannt, das steht für Cross Laminated Timber, wie Generalunternehmer Kai Laumann erläutert. Auch das ein Novum, alle Gebäudegewerke und die Herrichtung der befestigten Außenanlagen wurden an dessen Unternehmen aus Wettenberg vergeben.

Trotz Modulbauweise wird mit 6,5 Millionen Euro Baukosten kalkuliert, Zuschüsse von Bund und Land sind laut OB Hetjes bewilligt. Was bietet „Dornholzhausen II“? Platz für 124 Kindergarten- und Krippenkinder in sechs Gruppen- und Differenzierungsräumen in einem zweigeschossigen Riegel. Dazu ein direkt angeschlossener eingeschossiger Erweiterungsbau für einen Speise- und Mehrzweckraum. Mit Photovoltaikanlage auf dem Dach und Solarkollektoranlage, die in das Heizungssystem eingebunden ist. Was noch frei bleibt vom Dach, wird begrünt.

Das innovative Fast-Holzhaus wird entstehen direkt neben „Dornholzhausen I“ mit den schönen Beinamen „Pusteblume und Sonnenblume“ auf einem 4000 Quadratmeter großen Grundstück in direkter Nachbarschaft zur Feuerwehr auf der anderen Seite. Einen schönen Namen wird „Dornholzhausen II“ am Ortsrand noch bekommen, verspricht Lewalter-Schoor, auf keinen Fall soll sie „Kita am Friedhof“ getauft werden, was von der Örtlichkeit ja auch passen würde.

Schon bald will man sich wieder zum Richtfest treffen, die Bauzeit soll nicht länger als 14 Monate betragen, die Belebung des neuen Gebäudes durch Kindergeschrei wird für Mitte 2023 in Auge und Ohr gefasst. Weitere Projekte wie die geplanten Kindergärten auf dem früheren Vickers-Areal und am Hühnerstein in Ober-Erlenbach sind heftig in Arbeit, in Zusammenarbeit mit der Flersheim-Stiftung wird an einem Mehr-Generationen-Haus gewerkelt, das auch Platz für Kleinkinder bieten soll.

Neue Wege werden auch auf dem ehemaligen Klinikgelände an der Urseler Straße eingeschlagen. Dort wird in der Ausschreibung ein Unternehmen gesucht, das gleichzeitig als Bauherr und Betreiber einer zukünftigen Kindertagesstätte auftreten soll.



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