Bad Soden (wto) – Eigentlich hätte es am vergangenen Sonntagnachmittag regnen sollen – doch der Wettergott meinte es schließlich gut und beließ es bei einem leichten Nieseln, das nach den heißen Tagen niemanden störte. Und so wurde das rasante Sonntagskonzert mit Anita Hofmann ein voller Erfolg. Die bekannte Schlagersängerin hatte mehrere hundert Zuhörerinnen und Zuhörer in den Alten Kurpark gelockt. Anita Hofmann wurde von Bürgermeister Frank Blasch völlig zu Recht als Highlight und Stargast in der Reihe der Sonntagskonzerte begrüßt, die die Stadt Bad Soden in diesem Sommer noch bis Mitte September veranstaltet.
Eine Woche zuvor noch live im ZDF-Fernsehgarten zu sehen, lieferte sie nun live in Bad Soden ab. Ihre dort erstmals vorgetragene Fassung des Disco-Songs „Hot Stuff“ von Donna Summer präsentierte sie auch im Alten Kurpark, eine rasante deutsche Fassung unter dem Titel „Nacht wach“ und mit den Textzeilen: „Bleib die ganz Nacht wach, wir haben Pläne, die ganze Nacht wach, nur du und ich.“ In Verbindung mit der tänzerischen Performance und den stimmlichen Fähigkeiten von Anita Hofmann flogen die Funken zum Publikum.
„Ich steh voll auf Schlager“
Anita Hofmann bekennt sich dazu, „Schlagersängerin“ zu sein, und betrat die Bühne der Konzertmuschel mit ihrem Erkennungssong „Voll auf Schlager“ und dem Liedtext „Ich steh voll auf dich, ich steh voll auf Schlager. Doch „Schlager“ zu singen bedeutet bei Anita Hofmann alles andere als eine Einschränkung, sondern sie zeigte in ihrem gut einstündigen Power-Auftritt, was sie kann und erzeugte Druck. Rasant bediente sie verschiedene Genres. Als gelernte klassische Sopranistin machte sie auch einen Ausflug in die Welt der Operette, sang deutsche Schlager wie „Anita“, Hits von Peter Maffay („So bist du“), Udo Jürgens („Aber bitte mit Sahne“) und Major Tom („Völlig losgelöst von der Erde“). Doch damit nicht genug: Auch italienische Kult-Songs wie „Mamma Maria“ und „Volare“ flocht sie in ihre Performance ein. Und sie griff zur Trompete, die sie gut spielt, und sie ein weiteres, ein ungewöhnliches Blasinstrument wurde ihr auf die Bühne der Konzertmuschel gereicheicht: ein Alporn. Sie entlockte ihm eine Melodie unter dem dem Motto „Horn to be wild“.
Das Publikum teilte sie im Laufe ihrer Performance in eine „coole Seite“ und in eine „sexy Seite“ ein und animierte zum Mitsingen – all das garniert mit launigen Ansagen, in denen sie es nicht versäumte, darauf hinzuweisen, dass Bürgermeister Blasch und sie ein Jahrgang seien – geboren 1977. Umrahmt wurde Hofmanns Auftritt von der Combo „Fräulein J. & die Tournedos“, die als Vorgruppe und als Nachgruppe fungierte. Kaffee und Kuchen gab es am Stand des Cafés Helau der Sodener Karneval Gesellschaft.
Erfolgreiches Wochenende
Mit Hofmanns Auftritt konnten Bürgermeister Blasch sowie Marc Nördinger, Michael Reitinger und Claudia Neumann von der Abteilung Kultur und Veranstaltungen auf ein rundum gelungenes Wochenende blicken, das den Höhepunkt der diesjährigen „Musik im Sommer“ in Bad Soden bildete. Die Musik im Sommer besteht aus kostenlosen Open-Air-Veranstaltungen. Dazu gehört neben den Sonntagskonzerten auch der Jazz im Quellenpark im Hof der Kulturscheune – am vergangenen Samstagmittag war hier in entspannter Atmosphäre das Bad Soden Jazz-Quartett zu hören – und die abendliche Sommerlounge. „Es ist schön für uns, wenn Veranstaltungen angenommen werden“, lautet das Fazit von Michael Reitinger.
Über tausend am Samstagabend
Im Rahmen der Sommerlounge hatte es am Samstagabend, einen Tag vor dem Sonntagskonzert-Auftritt von Anita Hofmann, bereits ein Highlight mit dem Auftritt der Just Queen Tribute Band gegeben. Das Rockkonzert mit Songs der Kultgruppe Queen lockte an dem lauen Sommerabend mehr als tausend Besucher in den Alten Kurpark, die in friedlicher Atmosphäre den Grooves der bestens eingespielten Coverband folgten. Dass die Sommerlounge „total erfolgreich“ ist, wie Frank Blasch es ausdrückt, gibt der Stadt als Veranstalterin Recht, welche die noch recht junge Sommerlounge-Reihe in der Corona-Zeit ins Leben gerufen hatte.
Alle Hände voll zu tun hatte die Freiwillige Feuerwehr Altenhain, die am Samstagabend die Versorgung mit Speis und Trank übernommen hatte, zusammen mit der Oechsle-Weinbar. Die Feuerwehrmänner und -frauen bewältigten dies mit Bravour, obwohl es kurz vor dem Aufritt noch einen Einsatz gegeben hatte. Es gab an diesem Abend helfende Hände: Der Bad Sodener Bürger Jörn Wahl, obwohl selbst nicht zur Feuerwehr gehörend, packte kurzerhand mit an, damit die Schlangen am Stand schneller abgearbeitet werden konnten.