Das Kulturzentrum Badehaus ist„ein Glücksfall für die Stadt“

Kuranwendungen im Badehaus: Bäder in Holzwannen in den 1960er-Jahren

Quelle: Stadt Bad Soden

Bad Soden (bs) Die Geschichte des Badehauses im Alten Kurpark in Bad Soden ist eng mit dem Kurwesen in Bad Soden am Taunus verbunden. Aber wie hat es sich zum Kulturzentrum gewandelt? Davon berichtete der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende und Ehrenstadtrat Klaus Plösser jetzt in einem Vortrag anlässlich des 25. Geburtstags der Einrichtung.

Als ab den 1970er-Jahren die Zahl der Kurgäste kontinuierlich sank, gab es einen ausschlaggebenden Faktor: Die bis dahin im Badehaus verabreichten Anwendungen wurden ins Burgberginhalatorium – dem Medico-Palais – verlagert. Für das nun leere Badehaus wurde eine neue Bestimmung gesucht – und gefunden. Wie Klaus Plösser erläutert, gab es eine Reihe von Lösungsansätzen für den kränkelnden Kurbetrieb und das leer stehende Badehaus. Sie reichten von einem Umbau des Gebäudes in ein Hotel, zum Rathaus oder in eine psychiatrische Klinik, der Einrichtung eines Ärztehauses oder es mit einem Grundstücksanteil des Alten Kurparks zu verkaufen. Neue Ideen wurden auch für die Rothschild-Villa (Königsteiner Straße 86), die die Kurverwaltung und eine kleine Stadtbücherei beherbergte, sowie das aus allen Nähten platzende Heimatmuseum – heute Freie Musikschule an der Kulturscheune – gesucht. So entstand der Plan, das Badehaus im städtischen Eigentum zu halten und verschiedene kulturelle Angebote unter einem Dach zu verbinden.

Eine Vorlage aus dieser Zeit sah vor, Stadtbücherei, Heimatmuseum, Kurverwaltung, die Meissener Porzellan-Sammlung und ein Café im Badehaus unterzubringen. Im Jahr 1998 war es soweit: Das Kulturzentrum wurde eingeweiht und der 100 Jahre alte Hausname „Badehaus“ beibehalten. Heute ist die Stadtbücherei doppelt so groß wie einst geplant und das Stadtmuseum hat sich zum Anziehungspunkt entwickelt. Die Stadtgalerie im ersten Stock findet seit 2009 mit ihren Wechselausstellungen Aufmerksamkeit weit über die Stadt hinaus und das Stadtarchiv verwaltet und katalogisiert einen beachtlichen Fundus. Darüber hinaus werden in dem Haus Volkshochschulkurse angeboten, Brautpaare getraut, kleinformatige Exponate im KunstKabinett ausgestellt und die Foyers für ganz unterschiedliche Veranstaltungen genutzt.

„Die damals getroffene Entscheidung war richtig und wichtig für die Stadtentwicklung“, so Klaus Plösser. Dem kann Bürgermeister Dr. Frank Blasch nur zustimmen. „Das Kulturzentrum Badehaus im Herzen der Stadt ist ein Glücksfall, ein den Verstand und die Sinne anregendes Haus, das von allen Kulturinteressierten gerne aufgesucht wird.“

Wer noch mehr Details und Bilder aus der Entwicklung des Badehauses von 1871 bis heute nachlesen und betrachten möchte, kann dies mit dem Buch „Von der Badeeinrichtung zum Kulturzentrum“ von der Stadtarchivarin Dr. Christiane Schalles. Der Band kann im Stadtarchiv, in der Stadtbücherei und in der Verwaltungsstelle Königsteiner Straße 77 erworben werden.

Und heute schon zum Vormerken: Am Sonntag 17. September 2023, wird der 25. Geburtstag des Kulturzentrums Badehaus mit einem bunten Programm gefeiert.



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